Ach du dicker Darm: Was tun, wenn die Verdauung aus der Balance gerät?

Hättest du‘s gewusst? Der Darm ist eines der sensibelsten Organe, die wir haben. Die Folge: Stress, Sorgen und außergewöhnliche Belastungen bringen ihn schnell aus dem Gleichgewicht.

Kein Wunder, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Magen, Darm und Gehirn eng miteinander verbunden sind. Ist das eine aus der Balance geraten, rebelliert meist auch das andere. So kommt es, dass Stresssituationen wie Bewerbungsgespräche, Präsentationen oder Prüfungssituationen häufig auf den Magen schlagen. Er reagiert dann mit Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen. Umso wichtiger also, etwas für die Darmgesundheit zu tun.

Chronischer Stress: Der Flucht-Kampf-Mechanismus

Lange wurde der Darm unterschätzt – man hielt ihn für ein bloßes Verdauungsorgan. Heute weiß man: Im Magen-Darm-Trakt sitzen so viele Nervenzellen wie im Rückenmark. In Situationen, in denen wir angespannt sind, wird der sogenannte Flucht-Kampf-Mechanismus aktiviert. Hört sich nicht nur archaisch an, ist es auch: Unser Körper bereitet sich darauf vor, um sein Leben zu kämpfen; Adrenalin wird ausgeschüttet, Herzschlag, Puls und Atemfrequenz beschleunigen sich. Alle Vorgänge im Körper, die nicht überlebensnotwendig sind, werden verlangsamt oder ganz eingestellt. Dazu gehört auch die Verdauung. Kurzfristig ist das nicht weiter dramatisch, im Gegenteil: Das Adrenalin sorgt dafür, dass wir leistungsfähiger und konzentrierter sind.

Auf lange Sicht aber macht die Anspannung krank. Der Darm wird träge oder übererregbar, das Gleichgewicht der Darmbakterien wird gestört. Das kann zu chronischen Verdauungsbeschwerden wie dem Reizdarmsyndrom und Lebensmittelunverträglichkeiten führen, aber auch zu Übergewicht, Untergewicht und sogar Auto-Immunerkrankungen. Keine schlechte Idee also, bei Darmbeschwerden bei Biomes ein Darmflora-Analyse-Kit zu ordern und bequem zuhause die Zusammensetzung deiner Darmbakterien zu testen.

Mehr als nur ein Verdauungsorgan

Auch wenn du unter wiederkehrenden Krankheiten wie Erkältungen, Blasenentzündungen und Infektionen leidest, solltest du deine Darmflora untersuchen lassen – auch dahinter könnte eine ungünstige Bakterienzusammensetzung stecken. Schließlich ist der Darm maßgeblich an der Immunabwehr unseres Körpers beteiligt. Man kann sogar sagen, dass er ein eigenes Immunsystem besitzt: 70 Prozent der Abwehrzellen liegen nämlich in der Darmschleimhaut. Und genau diese Abwehrzellen sorgen dafür, dass Keime und körperfremde Stoffe erkannt und bekämpft werden. Sie erkennen, welche Stoffe harmlos und welche gefährlich sind. Blöd also, wenn das Mikrobiom nicht mehr intakt ist. Dann kann es passieren, dass die Immunabwehr schwächelt und krankmachende Keime überhandnehmen.

So tust du deinem Darm etwas Gutes

Was also kannst du tun, um die Verdauung wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wenn sie aus dem Lot geraten ist? Wenn Stress die Ursache ist, das Naheliegende: versuchen, den Stress zu reduzieren. Frage dich, welche Lebensbereiche dir Sorgen bereiten. Vielleicht gibt es Belastungen im privaten oder beruflichen Umfeld, die du vermeiden kannst. Auch wenn es abgedroschen klingt: Versuche außerdem, bewusst zu entspannen. Spaziergänge, Yoga und Entspannungsübungen helfen, Adrenalin abzubauen und Anspannung zu reduzieren.

Achte außerdem auf eine darmgerechte Ernährung. Im Klartext bedeutet das, ausgewogen zu essen und reichlich Obst und Gemüse in den Speiseplan zu integrieren. Die nützlichen Darmbakterien ernähren sich nämlich von Ballaststoffen, wie sie beispielsweise in Hülsenfrüchten oder Haferflocken enthalten sind. Indem du die Bakterien mit ballaststoffhaltigen Lebensmitteln „anfütterst“, können sie sich schneller vermehren. Außerdem kann es hilfreich sein, Probiotika zu sich zu nehmen.

Jetzt wird’s hart: Auf Genussgifte wie Alkohol und Nikotin verzichtest du besser. Auch wenn du schon seit Jahren rauchst – es ist nie zu spät, damit aufzuhören. Nicht nur dein Herz und deine Lunge, auch deine Verdauung wird es dir danken.


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