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Alcosynth: Der katerlose Alkohol der Zukunft

Wenn es nach dem britischen Psychiater und Neuropsychopharmakologen Dr. David Nutt geht, könnte dieses Szenario in nicht so ferner Zukunft nicht mehr existieren. Dr. Nutt arbeitet an sogenannten „Alcosynth“, ein synthetisches Alkoholimitat, das angeblich weder sackdicht machen, noch einen Kater verursachen soll. So viel trinken wie du willst, trotzdem nie ein Limit erreichen und am nächsten Morgen nicht einmal Kopfschmerzen? Klingt irgendwie zu gut, um wahr zu sein. Die Forschung um den neuen Alkohol steckt aber auch noch in den Kinderschuhen. Nutt spekuliert, dass es noch ca. 30 Jahre dauern wird, bis das Alkoholimitat auf den Markt kommt.

 

Kein Absturz, kein Kater

 


Doch in 30 Jahren werden die meisten von uns immer noch genüsslich einen Gin Tonic nach dem anderen schlürfen oder an ihrem 3. Glas Wein nippen. Bei Alcosynth handelt es sich um einen Chemiecocktail, der an den selben Rezeptoren in unserem Gehirn ansetzt wie normaler Alkohol. Dabei wird dieses so stimuliert, dass sich ein Rauschzustand einrichtet. Im Gegensatz zu herkömmlichem Alkohol soll das Imitat völlig ungiftig sein und keine unerwünschten Nebenwirkungen auslösen. Also keine Organschäden durch regelmäßigen Konsum und eben auch keinen Kater. Auch der Komplett-Absturz soll durch Alcosynth verhindert werden. Ein Cocktail, der mit dem Alkoholimitat gemixt wird, soll in etwa denselben Effekte haben wie vier bis fünf herkömmliche Cocktails. Weiter steigern lassen soll sich der Rausch allerdings nicht. Auch wenn man noch fünf weitere Alcosynth-Drinks kippt, wird man davon nicht betrunkener.

 

Gefahr der Sucht?

 


Doch ist ein Alkoholimitat, dass Abstürze verhindert und keinen Kater zur Folge hat, wirklich so eine gute Idee? In unserer jetzigen Gesellschaft leben Zehntausende alkoholkranke Menschen. Wenn nun ein Getränk auf den Markt kommt, das nur die positiven Eigenschaften des Alkohols mit sich bringt, wird das nicht noch mehr Leute in die Sucht führen? Wenn man keine negativen Folgen erwarten muss, kann man ja auch ununterbrochen betrunken sein. Gerade für Menschen, die ihrem Alltag entfliehen wollen, könnte Alcosynth zur Gefahr werden. Die Versuchung ist dann relativ groß, einfach nicht mehr zum normalen Alltag zurück zu kehren. Zum Glück haben wir ja noch 30 Jahre Zeit, um uns darüber Gedanken zu machen.