Amazon-CEO Jeff Bezos geht: Der Aufstieg eines Giganten

Am 2. Februar 2021 gab Amazon-Gründer Jeff Bezos überraschend seinen Posten ab. Nun stehen Veränderungen an – und ein Blick auf die überdimensionalen Erfolge Amazons im Jahr 2020. 

Jeff Bezos gründete vor 27 Jahren einen kleinen Online-Buchhandel in seiner Garage in Seattle. 1994 kehrte er der Börse den Rücken zu und konzentrierte sich so auf das Projekt. Heute ist Bezos 57 Jahre alt und laut Forbes der reichste Mensch der Welt. Und auch das COVID-19-Jahr 2020 machte ihm nichts aus, im Gegenteil: Das Geschäft florierte mehr als je zuvor, 386 Milliarden Dollar hat das Unternehmen insgesamt eingebracht. Das sind rund 38% mehr als noch im Vorjahr. Ein Gewinn von 21,3 Milliarden Dollar. Warum also genau dann aufhören, wenn es am besten läuft?  

Aufhören, wenn es am schönsten ist? 

Bezos scheint nach dem Prinzip „Aufhören, wenn es am schönsten ist” zu gehen und setzt sich auch nicht ganz ab. In seiner neuen Position als Vorstandsvorsitzender wird er immer noch einen großen Einfluss auf das Unternehmen haben und kann sich gleichzeitig mehr auf andere Innovationen, wie sein Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin, konzentrieren. In einem Brief an seine Mitarbeiter*innen schreibt er: „Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich in diesem dritten Quartal zum Executive Chair des Amazon Board wechseln werde und Andy Jassy CEO wird.“ Andy Jassy war bislang Leiter des Cloud-Geschäfts, das eine große Einnahmequelle für das Unternehmen ist. Nicht verwunderlich also, dass Jassy nun CEO des Unternehmens wird. Er ist bereits seit 1997 Teil des Teams, ist so also schon seit den Anfängen als Online-Buchhandlung mit dabei.  

Ein Name für tausend Projekte 

Und Amazon ist schon lange nicht mehr nur ein Online-Handel. Neben dem erfolgreichen Cloud-Geschäft, das IT-Ressourcen bereitstellt oder technisch komplexe Dienstleistungen übernimmt, hat Amazon noch etliche andere Projekte laufen. Bezos kaufte zum Beispiel 2018 die erfolgreiche Tageszeitung „The Washington Post“ auf, ganz zum Leidwesen von Ex-Präsident Donald Trump. Denn die Zeitung berichtete kritisch über den republikanischen Präsidenten. Hinzu kommen das Raumfahrtunternehmen Blue Origin oder verschiedene andere Stiftungen. Auf diese kann sich Bezos nun besser konzentrieren.  

Bezos bei der Eröffnung der Amazon „Spheres“ 2019 in Seattle; Fotoquelle: Seattle City Council from Seattle / Wikicommons