Dein ultimativer Anime-Guide – Was ist „Martial Arts“?

Zum Anime gehört mehr als nur der markante Zeichenstil oder eine eigene Art, Geschichten zu erzählen: Um die japanischen Zeichentrickfilme und -serien ist eine stetig wachsende Subkultur mit unzähligen unterschiedlichen Genres entstanden. Diese Reihe soll dir daher ein Kompass und Fremdenführer durch die (noch) unerforschten Wasser dieser Kunstform sein.

„Kämpfen ist eine Kunst für sich“. Damit sind nicht die wilden Prügeleien in der Absteige um die Ecke gemeint, die ausbrechen, wenn der hackedichte Muskelprotz an der Bar entschieden hat, dass der Typ da seine Freundin einen Augenblick zu lange angeglotzt hat. Hier geht es um Kampfsport, so let’s get ready to battle!

Es geht dabei um viel mehr als nur den Sieg: Es geht um die Herausforderung, das Überwinden von Hindernissen durch Blut, Schweiß und harte Arbeit sowie um die Lektionen, die unser Gegenüber uns lehren kann. Das Streben nach Stärke, Anerkennung und Perfektion sind häufige Motivationen für Protagonist*innen des Martial Arts-Genres. Ein Sieg ist schließlich bedeutungslos und relativ unspektakulär, wenn er nichts am Status quo zu ändern vermag.

In einem Martial-Arts-Anime sind Kämpfe daher nicht nur Actionsequenzen, die cool anzusehen sind, schockieren oder unterhalten: Die wahre Kunst hinter einer gelungenen Kampfchoreografie ist es nämlich, all jenes mit der Entwicklung von Charakteren zu verknüpfen. Du kannst also immer eine mal mehr, mal weniger gut ausgearbeitete philosophische Komponente erwarten. Und Motivationsreden! Nichts ist wichtiger als eine gute Motivationsrede, die unserem am Boden liegenden Hauptcharakter im alles entscheidenden Moment einen ordentlichen Power-Boost verleiht. Gehasst und geliebt werden außerdem die obligatorischen Turnier-Episoden, in denen es oft Schlag auf Schlag geht – auch sie sind ein etabliertes Merkmal des Genres.