Istanbul Anschlag Sicherheit Reisen

Anschlag Istanbul: Sollen wir beim Reisen vorsichtiger werden?

Istanbul ist die Stadt der vielen Farben, der bunten Märkte, des wilden Treibens in den Gassen. Der Ort, an dem zwei Kontinente ineinander übergehen, schon immer wichtige Handelsroute und ein geschichtsträchtiger Punkt der Erde. Hier zieht es jährlich Millionen von Touristen her auf der Suche nach kultureller Vielfalt, kulinarischen Spezialitäten und atemberaubenden Ausblicken. Istanbul zählt zu den 5 meist besuchten Städten der Welt. Das Herz der Türkei hat der Anschlag am Dienstag getroffen. 10 Tote, 15 Verletzte, davon einige im kritischen Zustand. Die schwere Explosion hat im Touristenviertel Sultanahmet Reisende in den Tod gerissen, die meisten von ihren waren Deutsche.

Der Anschlag trifft mit dem Tourismus einen wichtigen Wirtschaftszweig in der Türkei. Viele Urlauber seien bereits abgereist, heißt es: „Die Terrorattacke wirft einen Schatten über alles. Man kann nicht mehr unbekümmert durch die Straßen laufen und denkt natürlich, das hätte einen selber treffen können“, sagt eine junge Reisende dem Morgenmagazin. Unabhängig davon, welcher Nationalität die Opfer waren, sind Besorgnis und Verunsicherung die zwei Begriffe, die über uns allen schweben. Wie sicher ist es noch, in die Türkei zu reisen? Wie sicher ist es überhaupt, sich in Großstädten aufzuhalten?

 

„Das Ziel der Terroristen ist unser freies Leben“

 

Das auswärtige Amt rät dazu, große Menschenansammlungen zu meiden, nicht aber dazu, die Türkei nicht mehr zu bereisen: „Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen. Reisende sollten sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen, insbesondere in größeren Städten, fernhalten“, heißt es auf der Homepage. Doch wie sehr darf oder muss man sich nun einschränken lassen? Die Anschläge in Paris haben gezeigt, dass quasi vor der eigenen Haustür grauenvolle Dinge passieren können. Die Franzosen wollten sich aber ihren Lebensgeist nicht nehmen lassen. Unter #jesuisenterrasse zeigten sie, dass sie sich der Angst nicht beugen und trotzdem noch ein Leben in der Öffentlichkeit, ein Leben auf der Straße führen wollen.

Angela Merkel plädiert nun für genau eine solche Haltung: „Heute hat es Istanbul getroffen. Zuvor Paris, Kopenhagen, Tunis und viele andere Orte“, sagt sie als sie den Türken ihre Solidarität vermittelt und den Opfern gedenkt. „Die Terroristen sind Feinde aller freien Menschen. Das Ziel der Terroristen ist unser freies Leben.“ Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass von nun an Angst unser Leben regiert.

 

Angst sollte nicht unser Leben regieren

 

Wir müssen vorsichtig sein in diesen Zeiten, das ist keine Frage. Wir sollten hinterfragen, wie hoch das Risiko ist, in bestimmte Länder zu reisen und ob es uns wert ist, dieses Risiko einzugehen. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir nicht, ob auch unsere Heimatstadt von einen Anschlag betroffen sein kann. Und auch hier sollten wir deshalb nicht aufhören, in Bars, auf Festivals oder Konzerte zu gehen. Es ist grauenvoll und bedrohlich, was in der Welt passiert. Aber lasst uns deshalb nicht in Panik verfallen. Was ist eure Meinung dazu?