Arielle, Reflect & Co.: Darum ist Diversität bei Disney so wichtig
Kurvige, schwarze und queere Protagonist*innen: Die Diversität in Disney-Filmen nimmt zu. Kritiker*innen werfen Disney kommerzielle Absichten vor –und haben dabei etwas Grundlegendes nicht verstanden.
Disney hat vor kurzem den Trailer für den Kurzfilm „Reflect“ veröffentlicht, in dem erstmals in der Geschichte von Disney eine kräftiger gebaute Person die Hauptrolle spielt. In dem sechsminütigen Kurzfilm geht es um die Nachwuchsballerina Bianca, die damit zu kämpfen hat, dass sie nicht dem schlanken „Schönheitsideal“ entspricht. Man sieht Bianca, wie sie vor dem Spiegel tanzt und es am Ende schafft, ihre Ängste zu überwinden und ihr Selbstvertrauen wiederzugewinnen. Der zerbrochene Spiegel am Ende des Trailers könnte als Metapher für das verzerrte Schönheitsbild der heutigen Zeit stehen.
Kritiker*innen werfen Disney falsche Vielfalt vor
Mit der Ankündigung dieses Kurzfilms zeigt der Konzern Disney erneut, wie sehr er um mehr Diversität und Inklusion bemüht ist. Während viele Menschen im Netz begeistert sind, gibt es auch einige, die Kritik üben: Disney mache das ja nur aus kommerziellen Gründen – und weniger aus moralischen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Disney mit der Ankündigung eines neuen Films so viel Aufsehen erregt: Auch die Wahl der Afroamerikanerin Halle Bailey für die Rolle der Meerjungfrau Arielle in „Arielle, die Meerjungfrau“ zog große Kritik auf sich und löste eine hitzige Diskussion im Netz aus. Einige reagierten empört mit dem Hashtag „#NotMyAriel“. Die schwarze Meerjungfrau stelle kulturelle Aneignung dar. Viele waren sich einig, Disney habe nur aus kommerziellen Gründen beschlossen, die Hauptrolle mit einer schwarzen Schauspielerin zu besetzen. Der Konzern wolle um jeden Preis den Stempel „divers“ aufgedrückt bekommen.
Es scheint so, als ob ein Teil unserer Gesellschaft an den neuen Ideen von Disney immer etwas auszusetzen hat. Natürlich sollten wir folgendes nicht aus den Augen verlieren: Wir leben in einem kapitalistischen System, in dem das gute Image für einen Konzern unabdingbar ist. Unternehmen müssen also zwangsläufig soziale Verantwortung übernehmen, denn ein schlechtes Image bedeutet eben oft weniger Geld. Vor allem in einer Gesellschaft wie der heutigen, in der das Phänomen „Cancel Culture“ sehr schnell greift.