Die Verteilung von Arm und Reich im Wandel der Zeit

Soziale Mobilität? – Fehlanzeige!

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass sozialer Auf- und Abstieg in Deutschland für einige Schichten fast unmöglich ist. Dafür untersuchte die Bremer Forschungsgruppe, wie viele Personen innerhalb mehrerer Fünfjahresepisoden auf- beziehungsweise abgestiegen sind. Das Ergebnis: Mitte der Achtzigerjahre schafften rund 37% der in Armut lebenden Bevölkerung den Aufstieg nicht. Zwischen 2014 und 2018 waren es fast 60%. Wer arm ist, der bleibt also mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch arm.

Umgekehrt lässt sich das gleiche auch über die Reichen sagen: Ein tiefer Fall ist eher selten, die meisten Wohlhabenden bleiben es auch.

Corona als Treiber sozialer Ungleichheit

All die bisherigen Daten stammen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Dieses Bild wird sich jetzt noch weiter verschlechtert haben: Mit einem festen Einkommen, mehr Vermögen und besseren Rücklagen lässt sich die Pandemie leichter überstehen – nicht zu vergessen sind auch all diejenigen, die aus der Pandemie Profit schlagen können. Die ärmeren Teile der Bevölkerung, die über weniger Vermögen, Rücklagen und Einkommen verfügen – und im schlimmsten Fall nur einen befristeten Arbeitsvertrag haben – sind eher dem Risiko ausgesetzt, noch weiter abzusteigen.

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Bildquelle: Bild von Manuel Alvarez auf Pixabay; CCO-Lizenz