Eine Frau liegt auf dem Boden. Sie hält ein Schild in der Hand, auf dem "2020 are you done?" steht.

Der negative Jahresrückblick: Es kann nur besser werden!

April

Amoklauf in Kanada

Innerhalb von 13 Stunden tötete ein 51-Jähriger Mann an verschiedenen Orten der kanadischen Provinz Nova Scotia 22 Menschen und setzte fünf Gebäude in Brand. Während des Attentats, bei dem es sich um den verheerendsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Kanadas handelt, fuhr der Täter einen nachgebauten Streifenwagen und trug eine Polizeiuniform. So schaffte er es, sich Zutritt zu Häusern seiner Bekannten zu verschaffen und Autos auf dem Highway anzuhalten, deren Insassen er willkürlich erschoss. Nach einer mehrstündigen Verfolgungsjagd am 19. April wurde der Mann schließlich von der Polizei getötet – zu seinem Motiv ist bis heute nichts bekannt.

Mai

Mord an George Floyd

Am Abend des 25. Mai 2020 wurde der Afroamerikaner George Floyd infolge eines Verdachts auf die Nutzung von Falschgeld von der Polizei überprüft. Nachdem er mit einer Pistole bedroht und mehrfach dazu aufgefordert wurde, seine Hände zu zeigen, zog einer der Beamten ihn aus seinem Wagen und legte ihm Handschellen an. Als Floyd schließlich in den Streifenwagen steigen sollte, bekam er Panik und ging zu Boden. Einer der Beamten begann, ihn dort zu fixieren, indem er sein Knie auf den Hals des Opfers drückte – eine verbotene Praxis, die dramatische Folgen mit sich bringen kann. Floyd äußerte daraufhin mehrfach, dass er Panik habe und nicht atmen könne. Dennoch presste der Polizeibeamte ihm weiter sein Knie ins Genick, bis George Floyd schließlich bewusstlos wurde. Nur eine knappe Stunde später starb er in einem örtlichen Krankenhaus an den Folgen der Tortur. Die während der Festnahme entstandenen Videos gingen um die Welt und lösten an vielen Orten in den USA wochenlange Proteste aus.

Demonstrant*innen strecken Schilder mit der Aufschrift "Black Lives Matter" in die Höhe
Black Lives Matter: Der Mord an George Floyd hatte weltweit eine Reihe von Demonstrationen und Protesten zur Folge.

Juni

Krawalle in Stuttgart

Durch die rasante Verbreitung des Coronavirus in Deutschland wurde auch das Nachtleben zunehmend eingeschränkt und Versammlungen entsprechend kontrolliert. Mit der entstehenden Polizeipräsenz schienen viele feierwütige Menschen nicht einverstanden zu sein. In Stuttgart kam es in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 2020 schließlich zu gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen die Täter*innen unter anderem Läden plünderten, Streifenwagen beschädigten und Beamte mit Glasflaschen bewarfen. Zentraler Auslöser dafür war die Drogenkontrolle eines 17-Jährigen, die unter den Anwesenden zu einer klaren Positionierung gegen die Polizei führte. Zwischenzeitlich sollen an den Randalen bis zu 500 Personen beteiligt gewesen sein, es entstand ein Schaden in sechs- bis siebenstelliger Höhe.