Copyright: Netflix

„Beim Filmen schaut dir die Kamera in die Seele“: Im Interview mit Laurence Rupp

Egal ob Vikings, Game of Thrones oder nun die Netflix-Serie Barbaren: Historien-Dramen sind so beliebt wie nie zuvor. Das weiß auch Hauptdarsteller Laurence Rupp, der in der Serie den Arminius spielt. Barbaren stellt die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 nach Christus nach – auch bekannt als Varus- oder Hermannsschlacht. Ob ihm dieses großangelegte Projekt im Vorhinein Angst gemacht hat? Wohl kaum! Aber aufregend und anspruchsvoll war es auf jeden Fall!


ZEITjUNG: Es ist ja nicht mehr lang bis zur zweiten Staffel von Barbaren. Wie fühlt es sich an, Teil von so einem Projekt zu sein?

Laurence Rupp: Überwältigend. Es ist ja jetzt schon mein zweiter Durchlauf sozusagen, aber das ist natürlich auch irgendwo ein Traum eines jeden Schauspielers bei so einem Projekt dabei zu sein. Auch, dass es so aufgezogen wird, mit der Geschichte, mit dem Drama, mit den Kämpfen, also dass man sich das leisten kann.

ZEITjUNG: War das die umfangreichste Produktion, bei der du jemals mitgespielt hast?

LR: Ja. Also wenn wir umfangreich an Größe und Geld messen, dann ja. Und Reichweite natürlich, absolut.

ZEITjUNG: Wie war denn die Rückkehr ans Set?

LR: Schön. Dadurch dass Jeanne, David und ich sehr gute Freunde sind, war das natürlich total toll, zusammen auf so eine lange Reise zu gehen und denen wieder zu begegnen. Aber auch meiner Figur wieder zu begegnen und Arminius neu zu entdecken. Der ist ja jetzt quasi Germane, also hat sich für die Germanen entschieden, aber ist immer noch in dem Konflikt, nicht zu wissen, wer er überhaupt ist. „Bin ich wirklich der Germane, der ich behaupte zu sein? Wie viel ist davon wahr?“ Das sind natürlich spannende Fragen, mit denen ich mich gern beschäftigt habe. Auch wieder ins Training zu gehen, reiten zu lernen und wieder zu kämpfen. Das hat mir alles große Freude gemacht.

ZEITjUNG: Auch das Latein sprechen? Wie anstrengend ist das?

LR: Das ist „pain in the ass”, wie man so schön sagt. (Lacht) Es ist natürlich wahnsinnig toll zu spielen und so eine fremde, tote Sprache wiederaufleben zu lassen. Aber es ist auch wahnsinnig viel Arbeit gewesen. Es gibt Wissenschaftler, die sich damit auseinandersetzen, wie Latein zu welcher Zeit geklungen hat. Die haben von dem heutigen Italienisch rückgerechnet und glauben, dass es da eine phonetische Richtigkeit gibt. Mir wurde dann erklärt, wie ich was betonen muss, welcher Vokal lang oder kurz sein muss. Das ist echt schwierig, sich das immer zu merken. Aber es macht trotzdem große Freude mit dieser Sprache zu spielen.