Berlin: Frauentag wird Feiertag

Als erstes deutsches Bundesland führt Berlin einen offiziellen Feiertag für Frauen ein. 147 Abgeordnete waren anwesend, 87 stimmten dafür, 60 waren dagegen. Damit ist seit heute der 8. März ein arbeitsfreier Tag in der Hauptstadt.

Der Feiertag geht auf die Konferenz sozialistischer Frauen zurück, die die Frauenrechtlerin Clara Zetkin 1910 in Kopenhagen organisiert hatte. Der erste „Internationale Tag der Frauen“ am 19. März 1911 machte auf die Gleichstellung und Frauenrecht aufmerksam. Und das nicht nur in Deutschland: Österreich, Schweiz, Dänemark und die USA beteiligten sich. Es fanden Kundgebungen statt, die vor allem das Frauenwahlrecht thematisierten. Das gibt es hierzulande seit 1918. Zunächst setzte sich als Frauentag der 19. März durch, um an Ereignisse während der Revolution von 1848 in Berlin zu erinnern. Später entschied man sich für den 8. März. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, die den Tag von Beginn an gefeiert haben. Doch zur Zeit des Nationalsozialismus war der Tag verboten und geriet danach ein wenig in Vergessenheit.

Frauenpower für mehr Gleichberechtigung

 

In der DDR bekamen Frauen an ihrem Tag Blumen und wurden von ihren Betrieben hochgelobt, um die Gleichberechtigung zu fördern. Im Westen gewann der Tag erst wieder in Ende der Sechziger an Bedeutung durch die damaligen Frauenbewegungen. Sie forderten Gleichstellung und machten auf Themen wie Abtreibung aufmerksam. 1977 rief die UN-Generalversammlung einen Tag im Jahr zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ aus. Der Tag hat jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt.

Bereits letztes Jahr machte Thüringen den Weltkindertag zum offiziellen arbeitsfreien Tag.


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Bildquelle: Unsplash unter CC0-Lizenz