9 Fragen, 9 Antworten: Meditation und Achtsamkeit

„Omm!“ Ich liege in einem Wasserbett, neben mir meine Mutter und meine beste Freundin. Wir sind in einem Wellnesshotel und fanden die Idee großartig, den heutigen Tag mit einer Meditation zu beginnen. Die Uhrzeit war mir mit 7 Uhr morgens (im Urlaub!) sofort unsympathisch. Außer uns sind keine weiteren Gäste anwesend. Klar, die liegen alle noch in ihren warmen, kuscheligen Betten. Wir bekommen eine dünne Wolldecke, trotzdem bleibt’s im Raum viel zu kalt. Dann beginnt eine ältere Dame, abwechselnd verschiedenste vor ihre aufgereihte Klangschalen in Schwung zu bringen. Mit denen funktioniert das auch hervorragend, ganz im Gegensatz zu mir. Ich bin und bleibe übermüdet. Der einzige Gedanke, den ich fassen kann, führt mich immer wieder zurück auf die Matratze. Die erste Meditation meines Lebens war der totale Reinfall. Das lag sicherlich auch daran, dass ich mich von vornherein dagegen gesperrt habe.

Warum Meditieren gerade der heißeste Scheiß ist, wir es alle tun sollten und wie es wirklich geht, haben mir Manuel und Jonas im Interview erzählt. Die beiden haben mit 7mind eine Meditationsapp gegründet, die sie selbst regelmäßig nutzen. Außerdem gibt es seit Kurzem ihr erstes Buch „Von Null auf Omm“, in dem sie weitere hilfreiche Tipps für ein achtsames Leben geben.

  • Sonnenuntergang

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    Warum ist das Thema Meditieren zurzeit wieder so hip?

    Unserer Meinung nach sind dafür die Digitalisierung und das Smartphone verantwortlich: Die Welt, in der wir ständig erreichbar sind und häufig auch sein müssen. Das Tempo hat sich einfach dermaßen erhöht. Wir kommunizieren per E-Mail und innerhalb von zwei Stunden wird eine Antwort erwartet, sonst kommt schon der erste Reminder. Auch die sozialen Medien sind extrem schnelllebig. Das Alles führt zu einem Information-Overload, für den unser Gehirn nicht gemacht ist. Deshalb wurde jetzt ein Gegentrend ausgelöst und die Menschen beschäftigen sich damit, nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist zu trainieren und beruhigen.

    Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz