Birkenstock geht an die Börse: Von der Öko-Latsche zum Milliarden-Deal

Millionen und Milliarden

2021 verkauften die beiden Unternehmenserben Alexander und Christian Birkenstock die Mehrheit an L Catterton. Das Unternehmen gehört zur Firma LVMH von Bernard Arnault, dem zweitreichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen wird auf über 180 Milliarden Euro geschätzt. LVMH ist das weltweit größte Unternehmen für Luxusgüter. Zu dem Unternehmen gehören unter anderem Louis Vuitton, Dior, Givenchy, Fendi, Bulgari und eben auch Birkenstock. Das Ziel der neuen Investoren ist klar: Birkenstock noch größer machen.

Doch dafür brauchen sie die Kontrolle. Letztes Jahr trennte sich Birkenstock von etwa 5.000 Vertriebspartnern, außerdem soll jedes zweite Outlet schließen. Sie wollen ihre Sandalen in ihren eigenen Stores verkaufen. Dadurch sparen sie eine Menge Geld, da sie keine Provisionen an die Händler abgeben müssen. 2012 hatte Birkenstock nur knapp über zehn Geschäfte. Elf Jahre später sind es mehr als 50.000 weltweit.

Doch trotzdem steigen die Preise enorm. Klassische Sandalen von Birkenstock kosten mittlerweile im Schnitt 80 Euro, früher konnte man die Latschen noch für 40 Euro bekommen. Laut Unternehmen liege das an den gestiegenen Produktionskosten, dabei verbuchte das Unternehmen letztes Jahr einen reinen Gewinn von fast 400 Millionen. Was könnte also eher der Grund für den Preisanstieg sein? Luxus und Exklusivität. Weg von der Öko-Marke hin zur Luxus-Brand. Anstatt Oma und Opa tragen jetzt Gigi Hadid, Kendall Jenner und auch Barbie die Sandalen.

Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit großen Luxusmodemarken wie Dior. Vor allem seit dem Einstieg von LVMH steigen die Kollaborationen auffällig. Es ist natürlich praktisch, wenn beide Unternehmen demselben Konzern angehören. Aber auch prominente Produktplatzierungen, wie vor Kurzem im neuen Barbie-Film mit Margot Robbie, sollen das Potenzial der Marke Birkenstock ausreizen.