Black Friday: Das Fest des Überflusses

Mittlerweile ist der Black Friday einer der wichtigsten Tage für den Einzelhandel. Doch der Tag gerät immer mehr in die Kritik. Es heißt, er schade Konsument*innen sowie der Umwelt und sei das Sinnbild für unseren schnellen Konsum.

Heute (Freitag, 24. November 2023) ist es mal wieder an der Zeit: Der Black Friday steht an. Ein Rabatt schlägt den nächsten, ein Sonderangebot größer als das andere, jedes Geschäft versucht die Konkurrenz zu unterbieten und die Kundschaft zu sich zu locken. Der Black Friday entstand vor über 50 Jahren in den USA, seit rund zehn Jahren hat er sich auch in Europa inklusive Deutschland etabliert. Mittlerweile ist der Black Friday einer der wichtigsten Tage für den Einzelhandel. Doch der Black Friday wird nicht nur für den Einkauf der Weihnachtsgeschenke genutzt, sondern fördert auch den Konsumrausch und die Kaufsucht. Dadurch gerät der Tag immer mehr in die Kritik.

Fast jedes fünfte Kleidungsstück der Deutschen wird so gut wie nie getragen. Das macht in Deutschland insgesamt eine Milliarde Kleidungsstücke, die im Schrank verstauben. Doch warum kaufen wir dann immer noch mehr? Schnäppchen und Rabatte zu ergattern kann in den Belohnungszentren des Gehirns positive Gefühle auslösen. Es werden Glückshormone wie Dopamin freigesetzt. Dieses Hormon wird unter anderem auch beim Sex oder durch Essen ausgeschüttet und kann uns süchtig machen. So kann es auch beim Shopping sein. Glückshormone per Mausklick. Doch nach dem Kauf kommt schnell die Reue.

Rausch und Überfluss

Der Black Friday treibt diesen Konsumrausch auf die Spitze. Es werden verschiedene psychologische Mechanismen ausgenutzt, um die Konsument*innen zum Kauf zu motivieren. Zum Beispiel FOMO: Fear of missing out, die Angst etwas zu verpassen. Kund*innen wird Angst gemacht, sie könnten einen großen Rabatt verpassen, da er zeitlich begrenzt sei. So werden Konsument*innen unter Druck gesetzt und kaufen am Ende Dinge, die sie gar nicht wirklich brauchen.

Außerdem wird das Gefühl geweckt, dass man bares Geld spart. Das klingt auf den ersten Blick etwas verwirrend, wird bei einem Beispiel aber verständlicher: Eine Jacke ist von 100 Euro auf 70 Euro reduziert. Dem Kunden wird eingebläut, dass ihm die 30 Euro förmlich geschenkt werden. Kauft man jedoch die Jacke, hat man immer noch 70 Euro ausgegeben. Hätte man sich die Jacke nicht gekauft und einen der Mäntel getragen, die man bereits besitzt, hätte man ganze 70 Euro gespart. Auf TikTok wird das Phänomen als Girl Math beschrieben.

Der Black Friday ist nicht nur ein wichtiger Tag für die Wirtschaft, sondern ist auch ein soziales Ereignis geworden. Es wird ein sozialer Druck aufgebaut, mit anderen mithalten zu müssen. Das kann zu impulsivem Kaufverhalten führen, selbst wenn dies finanziell unvernünftig ist.