Black Friday: Das Fest des Überflusses

Falsche Versprechen

Bis zu 50 Prozent Rabatt! oder Kaufe drei, zahle zwei! – Doch wie viel sparen wir eigentlich wirklich? Nicht alle Angebote können halten, was sie versprechen. Beim letzten Black Friday untersuchte der Spiegel, wie sich die Preise hin zum Black Friday veränderten. Es stellte sich heraus, dass ein Drittel der vermeintlich reduzierten Produkte tatsächlich teurer waren als zuvor. Händler*innen erhöhen in den Tagen und Wochen vor dem Black Friday die Preise, um diese dann am großen Tag wieder heruntersetzen zu können, um sie so möglichst attraktiv wirken zu lassen. Ebenso schrauben die Geschäfte die unverbindliche Preisempfehlung – UVP – nach oben, um so noch größere Rabatte anbieten zu können.

Wie gut ein Angebot tatsächlich ist, lässt sich meist nur über Vergleichsportale oder Preis-Tracker verfolgen. Dort kann man nachsehen, wie viel der gewünschte Artikel vor wenigen Wochen oder sogar Monaten gekostet hat.

Ausbeutung von Mensch und Umwelt

Hinter den Angeboten verbirgt sich ein hoher ökologischer Preis. Die immense Produktion, die entsteht, um der gesteigerten Nachfrage gerecht zu werden, führt zu einem exzessiven Verbrauch natürlicher Ressourcen. Die Kurzlebigkeit vieler am Black Friday erstandenen Produkte verstärkt die Problematik, hinzu kommt die Flut an überdimensionierten Verpackungen und nicht-recycelbaren Materialien. Der verstärkte Transportbedarf während des Events trägt zu höheren CO2-Emissionen bei. Der Rabattvorteil führt nicht nur zu finanziellen Einsparungen, sondern auch zu erheblichen Umweltkosten.

Aber auch die Ausbeutung von Menschen wird am Black Friday gefördert. Die riesigen Rabatt-Aktionen müssen sich am Ende immer noch für den Hersteller rechnen, gespart wird meistens bei der Produktion. Schon die Preise einiger Billigprodukte reichen abseits des Black Friday nicht aus, um die Arbeiter*innen ausreichend zu bezahlen, vor allem in der Textil-Branche. Viele der Textilarbeiter*innen verdienen nicht einmal die Hälfte des sogenannten existenzsichernden Lohnes.