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Boy Moms auf TikTok: Wenn Mütter ihre Söhne bevorzugen

Ein nicht ganz so neues Phänomen ist nun auch auf TikTok übergeschwappt: Sogenannte Boy Moms behandeln ihre Söhne besser als ihre Töchter. Oftmals werden eigentlich toxische Beziehungen zwischen Müttern und Söhnen als eine „besondere Verbindung“ dargestellt. Diese Normalisierung schadet dabei jedoch nicht nur dem betroffenen Sohn, sondern auch den anderen Kindern in der Familie.

Diese Art einer toxischen Beziehung formt sich bereits in den frühen Kindheitsjahren des Sohnes. Geprägt wird sie vor allem durch das Verhalten der Mutter. Die betroffenen Mütter sind meist manipulativ, überfürsorglich und beherrschend. Viele von ihnen weisen zudem narzisstische Züge auf. Sie sehen ihren Sohn nicht als eine individuelle Person an, sondern als eine Erweiterung von sich selbst. Sie haben hohe Standards, welche, wenn sie von ihrem Kind nicht erfüllt werden, in Bestrafungen resultieren. Damit geht einher, dass sie sich selten für die eigenen Fehler entschuldigen und die Schuld auf ihren Sohn schieben.

Dadurch lassen diese Mütter ihrem Kind kaum Raum, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Das kann sich nicht nur negativ auf die mentale Gesundheit des Kindes auswirken, sondern auch sein späteres Erwachsenenleben beeinflussen.

Die Gründe für diese Art von Mutter-Sohn-Beziehung können vielschichtig sein. Die Mütter haben etwa Angst, die Kontrolle über eine Situation zu verlieren und verspüren dadurch das Bedürfnis, jeden Aspekt im Leben ihres Kindes zu beherrschen. Ein anderer Grund liegt im Sozialleben der Frau. Wenn sie wenige Freund*innen hat oder gerade eine Trennung durchmacht, kann es passieren, dass sie ihren Sohn als Ersatz für die fehlenden Beziehungen sieht. Auch sind wahrscheinlich viele dieser Frauen in einer Familie aufgewachsen, in der Jungen und Männer priorisiert wurden. Sie wiederholen diesen Kreislauf, da sie es nicht anders kennen.

Auswirkungen auf die restliche Familie

Mütter schaden somit aktiv der Entwicklung ihres Sohnes. Auch Töchter leiden aufgrund dieses Verhaltens. Mütter sehen oft ihr Spiegelbild, wenn sie ihre Töchter ansehen – sei es aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Persönlichkeit. Dabei sehen sie nicht nur die guten Seiten, sondern erkennen auch ihre eigenen schlechten Angewohnheiten in ihren Töchtern wieder. Töchter werden aufgrund dessen schneller kritisiert und gemaßregelt. Jungen gelten als lustig oder spielerisch, während Mädchen als streitsüchtig oder launisch abgestempelt werden. Ähnliche Charakterzüge werden vollkommen unterschiedlich bewertet.