Durchgesuchtet: Bridgerton

Das Geheimrezept der Serie  

Die Serie ist schon kurz nach Start ein voller Erfolg. Denn die Ära Jane Austins wird neu stilisiert und modernisiert. Dabei übernehmen die Macher die Geschichte aus der Zeit des 19. Jahrhunderts und nutzen Regency-untypische Stilmittel. Die Serie hat also keinen Anspruch auf historische Akkuratesse. Auffallend ist, wie durchmischt der Cast ist, denn viele Rollen sind mit People of Color besetzt. Es soll ihnen ein Raum in der Geschichte gegeben werden, der ihnen in der Realität verwehrt blieb. Ganz nach dem Motto: „Was wäre, wenn…?“.  

Neben der strahlenden Daphne gibt es aber auch andere Geschichten, die erzählt werden: Eine unverheiratete Schwangere kämpft für ihr Glück, Daphnes Bruder Anthony ist Teil einer geheimnisvollen Affäre oder die Storyline ihrer jüngeren Schwester Eloise, die selbstbestimmt und frei leben möchte, statt in einer konventionellen Zweck-Ehe zu landen.  

Die Queen und ihre Bediensteten in extravaganten Outfits

Bemerkenswert sind auch die opulenten Kostüme. Diese wurden kreiert von der 71-jährigen New Yorkerin Ellen Mirojnick. In einem „Vogue“-Interview erzählt sie, dass fünf Monate lang 238 Personen Tag und Nacht am Ensemble gearbeitet haben und dabei um die 5000 Kostüme entstanden sind. Mirojnicks Aufgabe war es von Anfang an, die typischen Kleider der Regency-Zeit modern, skandalös und fantasievoll umzugestalten. Dabei ließ sie sich von Dior-Kleidern inspirieren und betonte ein großes Dekolleté mit Rundhalsauschnitt, bei dem wohl alle Zeitgenoss*innen errötet wären. Das Design der Kleider soll ebenfalls widerspiegeln, dass „Bridgerton“ kein gezügeltes Drama ist, sondern Modernität, Erotik und Schönheit vermittelt möchte.  

Und wenn man ganz genau hinhört, kann man bei all den prunkvollen Bällen heutige Chartmusik hören, statt klassischer Musik: „Thank u, next“ von Ariana Grande oder „Bad guy“ von Billie Eilish wird von einem Streichquartett gespielt.  

Genau diese Mischung zwischen alt und neu, die neue Interpretation von Musik, Mode und Menschen macht „Bridgerton“ besonders. Alle, die Romantik lieben und bereit sind einen Serienmarathon zu starten, sollten diese Serie nicht verpassen – und dabei jede Minute genießen, um Tüll und ein bisschen Mädchentraum einzuatmen. Aber auch bis zum Ende mitzufiebern, wer Lady Whistledown denn nun ist, macht die Serie umso spannender, auch für männliche Zuschauer.

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Bildquelle: Liam Daniel/Netflix; CCO-Lizenz