Sex und Soda: Wie uns der allererste Sex prägte
In dieser Kolumne schreibt Mila Bach über die prickelnden und weniger prickelnden Momente im Leben. Diesmal geht es um die ersten sexuellen Gehversuche und welchen Einfluss sie auf unser Liebesleben haben.
Das erste Mal ist vor allem als Teenager ein riesiges Damoklesschwert, das über uns allen schwebt. Wie wird es sein? Tut es weh? Stelle ich mich gut an? Ist es die richtige Person, mit der ich es machen will? Und tatsächlich sind diese Fragen mehr als berechtigt, denn das erste Mal prägt unser späteres Sexleben enorm.
Einer meiner Lieblingssätze ist: „Das hat ja sehr viel mit Sozialisierung zu tun.“ Denn er passt immer. All unsere Verhaltensmuster sind von unserer Erziehung, unserem sozialen Umfeld und unseren Erfahrungen geprägt. Mir fällt zum Beispiel auf, dass Süßigkeiten für mich etwas ganz Besonderes sind, weil es sie früher als Kind nur selten gab. Deshalb gönne ich sie mir vermutlich öfter als jemand, der jeden Tag als Kind Süßes bekam. Auch unser Sexualverhalten ist von den allerersten Momenten geprägt.
Die ersten Male
Das erste Mal geknutscht habe ich mit 13 Jahren im Freibad. Für mich war es eine wunderschöne Erfahrung, denn alles hat gepasst. Also ließ ich mich von dem süßen 14-jährigen Jungen mit dunklen Wuschelhaaren küssen. Ich weiß heute noch, wie euphorisch ich meinen besten Freundinnen davon erzählte. Fast drei Jahre und viele Küsse später fühlte ich mich reif genug, um mit einem (anderen) Jungen zu schlafen. Ich war in ihn verliebt und als wir beschlossen, zusammen zu sein, haben wir nur zwei Wochen gewartet, bis wir zum ersten Mal miteinander schliefen. Ich war unfassbar neugierig und wollte unbedingt wissen, wie es sich anfühlt. Das erste Mal war technisch gesehen ein Reinfall. Es dauerte nicht mal eine Minute, tat weh und wir wussten beide nicht, was wir da eigentlich machen. Trotzdem würde ich es als einer meiner größten Jackpots beschreiben. Denn es war zu 100% einvernehmlich. Ich hatte nicht einen kleinen Zweifel, ob ich es wirklich will, sondern fühlte mich mehr als bereit. Mein damaliger Freund hatte auch noch keine Erfahrungen und so konnten wir zwei Jahre lang unsere aufblühende Sexualität miteinander erkunden. Im Nachhinein merke ich, wie schön das war und wie viel Glück ich hatte. Und auch technisch hat sich der Sex laut meinem Tagebuch schnell verbessert. So stand nach einem Monat darin: „Langsam fängt es an richtig Spaß zu machen und es dauert jetzt sicher schon zehn Minuten!“