Ein Mann und eine Frau vergnügen sich miteinander im Bett

Sex und Soda: Wie uns der allererste Sex prägte

Und die weiteren Male?

Ich bin mir sicher, dass mich meine positive erste Sex-Erfahrung zu dem sexuell offenen Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Ich habe kein Problem über Sex zu sprechen, wie man an dieser Kolumne merkt. Außerdem bin ich immer noch neugierig und gespannt auf jeden neuen Menschen, den ich mit ins Bett nehme. Ich kann kommunizieren was ich wirklich möchte.

Doch was, wenn das erste Mal nicht so gut ablief? Als ich mit einigen Freunden zusammensaß, sprachen wir über unsere ersten Male. Und fast alle haben gesagt, dass sie sich damals nicht wirklich voll und ganz bereit fühlten. Aber man war eben schon in dem Alter, wo es erwartet wurde. Und dann hat man es gemacht. Klar war das immer einvernehmlich, aber ein ganz kleiner Funke wollte es, wenn auch unbewusst, noch nicht. Das kann sich in heutigen Mustern widerspiegeln. Eventuell macht man beim Sex nur das, was die Partner*innen möchten. Und wenn man gefragt wird, was man mag, antwortet man oft mit: „Ich weiß nicht, das ist schon gut so.“ Dabei weiß man ganz genau, dass weniger Druck, zwei Zentimeter weiter links oder langsamer besser wäre. Aber weil man von Anfang an in die passive Rolle „gedrängt“ wurde, spielt man sie weiter.  

Und jetzt?

Geht nochmal bewusst in Gedanken zu eurem ersten Mal zurück und stellt euch einige Fragen. Wer war diese Person? Welche Gefühle hatte ich zu diesem damaligen Zeitpunkt für sie? Wo haben wir es gemacht? In welchem Status der Beziehung ist es passiert? War ich tatsächlich zu 100% bereit? Wollte ich es, weil ich neugierig war und es fast nicht mehr aushielt oder habe ich es gemacht, weil es dazugehörte? Wie habe ich mich direkt danach gefühlt?

Vielleicht lassen sich aus den Antworten dieser Fragen Rückschlüsse auf euer heutiges Sexleben ziehen. Falls es euch momentan nicht gefällt, könnte es der erste Ansatz sein, um zu verstehen warum. Und wenn die Erkenntnis da ist, ist die Veränderung nicht fern.

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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz