cannabis blüte

Ein weiteres Land hat angekündigt, Marihuana zu legalisieren

Ach ja, das Kiffen. Fast schon ein leidiges Thema, denn seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, wird darüber diskutiert. Ist es gefährlich? Oder ist Alkohol nicht doch eigentlich viel schlimmer? Im Prinzip geht es um die Frage: legalisieren, ja oder nein? Klar ist: fast 40 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 haben in ihrem Leben schon einmal gekifft, auch wenn es verboten ist. Und um die zwei Millionen Menschen in Deutschland konsumieren außerdem regelmäßig. Gerade ist „Lommbock“, die Fortsetzung des Kiffer-Kultfilms „Lammbock„, in die Kinos gekommen. Aber nicht nur das, es scheint so, als ob sich in diesem Jahr doch noch ein bisschen was tut.

Das zeigt zum Beipiel die Ankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau. Er unterstütz legalen Konsum so weit, dass er jetzt angekündigt hat, dass Cannabis zum ersten Juli 2018 legalisiert wird. Mindestalter wird 18 oder 19 sein, pro Haushalt darf nur eine bestimmte Menge erworben werden und auch der Verkauf wird geregelt ablaufen. Klingt doch echt gar nicht so doof.

 

Cannabis auf Rezept

 

Deutschland ist von so einer Regelung aber noch relativ weit entfernt. Nach langer Diskussion ist es jetzt seit März möglich, dass Schwerkranke Cannabis auf Rezept vom Arzt verschrieben bekommen. Die Kosten dafür werden jetzt auch von der Krankenkasse übernomen. Vorher war Cannabis nur mit einer Ausnahmeregelung erlaubt, verbunden mit viel Bürokratie und sehr hohen Kosten. Das alles fällt jetzt weg. Für viele ist das eine Erleichterung, denn es ist bewiesen, dass Cannabis bei vielen Erkrankungen helfen kann. Beispiele dafür sind unter anderem Multiple Sklerose, Migräne, Angststörungen und vielen mehr. Aber sorry an alle, die sich jetzt Hoffnungen machen, dass Cannabis auch für den Rest der Bevölkerung legalisiert wird. Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der BRD, hat das konsequent ausgeschlossen.

 

Alkohol vs. Cannabis

 

Nur: warum eigentlich? Die Argumente gegen die Legalisierung lassen sich relativ leicht entkräften. Vergleiche zeigen zum Beispiel, dass es in Ländern, in denen man Cannabis legal konsumieren kann, nicht mehr Konsumenten als anderswo gibt. Außerdem machen Alkohol und Zigaretten schneller abhängig als Cannabis und sind außerdem noch schlechter für die Gesundheit. Lediglich an zwei Stellen sollte man vorsichtig sein. Es scheint nämlich zum einen so, dass Cannabis bereits vorhandene Psychosen noch weiter verstärkt. Zweitens ist der Konsum kritisch, wenn man noch sehr jung ist. Gerade in der Pubertät ist das Gehirn noch nicht vollständig entwickelt und dann kann Cannabis einen negativen Effekt darauf haben. Im Prinzip ist das wie beim Alkohol, je jünger man anfängt, desto schlechter.

 

Money, money, money!

 

Wenn Kiffen legal wäre, könnte der Staat mit dem Verkauf von Cannabis außerem ganz gut Geld verdienen, durch eine Versteuerung nämlich. Wie viel Geld das genau wäre, dazu gibt es verschiedene Hochrechnungen. Die einen stützen sich auf Umrechnungen von Studien aus Belgien oder der Schweiz. Andere Hochrechnungen basieren auf der Zahl der Konsumenten in Deutschland und einer geschätzten Cannabissteuer. Je nach Situation kommt man auf einen Wert von 550 Millionen Euro bis zu 2,8 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu würden die Strafverfolgungskosten und die dazugehörigen Verwaltungskosten wegfallen. Wie hoch diese Kosten genau sind, ist schwer einzuschätzen,da keine offiziellen Zahlen existieren.

Vermutlich kannten die meisten die Argumente von beiden Seiten schon, denn seien wir mal ehrlich, die Diskussion dreht sich seit Jahren im Kreis. Jetzt könnte man im Endeffekt schon mal sagen: Es gibt eigentlich nicht wirklich Gründe dafür, Cannabis weiter zu kriminalisieren. Denn die Länder, in denen man bereits kiffen darf, zeigen ja, wie es geht und dass die Sorgen unbegründet sind.

 

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Titelbild: futurefilmworks/Pixabay unter CC0 Lizenz