Sex und Soda: Choking – Ist Würgen beim Sex jetzt Mainstream?

Nichtsahnend knutscht Ben mit seinem Date auf der Couch rum. Blitzartig ändert sich die Stimmung. Der andere drückt ihm seine Hand fest auf den Hals und fragt: „Wer macht hier die Regeln?“. Ben ist verwirrt, er selbst steht eher auf „Vanilla Sex“, wie er es gerne nennt. Davor hatte er noch keinen überaus dominanten Sexpartner und fragt einfach nur: „Was?“ Daraufhin drückt der andere härter zu und schrie ihn an: „Wer macht hier die Regeln?“ Verunsichert sagt Ben schließlich „du“. Aus Angst, weil er den anderen nicht kannte und perplex von dem abrupten Stimmungswechsel, sagt er nichts. Schlafen wollte er aber nicht mehr mit ihm.   

Später, als er an den Abend zurückdenkt, fällt ihm auf, was falsch lief. Durch diesen einen Moment, fühlte er sich degradiert. Ein paar harte Sätze und die Hand auf dem Hals haben gereicht, um ihn in eine devote Rolle zu drängen, die er gar nicht einnehmen wollte. Mit dem Typen traf er sich nicht noch einmal – das erklärt sich von selbst. Seitdem sagt er klar und deutlich, wenn er etwas nicht möchte.  

Sex ist nicht wie im Porno

Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen harten Sex. Aber er darf nicht einfach vorausgesetzt und praktiziert werden, ohne es vorher abzusprechen. Dabei reicht ein ganz einfaches „Magst du das?“ oder „Sag mir, wenn du etwas nicht magst“ vollkommen aus. Ich frage mich, wie oft man es sagen muss, bis es in die Köpfe der Menschen geht: Sex ist nicht wie im Porno. Einverständnis und Empathie sind immer Grundvoraussetzung. Ausnahmslos. Und dann ist von Vanilla Sex bis hartes Choking alles erlaubt.

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Quelle: infludata.com

Bildquelle: Unsplash; CCO-Lizenz