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Im Namen der Wissenschaft: 7 Citizen Science-Projekte, bei denen auch du mitmachen kannst

Auch Bürger können forschen. Diesem Konzept geht Citizen Science seit mehreren Jahrzehnten nach – aber was ist Citizen Science überhaupt und warum ist es so wichtig für die Wissenschaft?

 

Citizen What?

 

Citizen Science beweist im Grunde genommen die Behauptung, dass Bürger als Laienforscher genauso gut Wissenschaft betreiben und Daten sammeln können wie „normale“ Forscher auch. Als freiwillige Helfer und Hobbyforscher machen sie sich auf die Suche nach Projekten und sammeln dazu Daten. Die Projekte sind thematisch sehr weit gestreut, vom Vögel beobachten zu Schmetterlinge zählen ist alles dabei, und es können sowohl Kinder mitmachen, als auch Erwachsene. Eine anfängliche Einweisung bekommt natürlich trotzdem jeder. Am Ende werden die Ergebnisse gesammelt und an Forscher weitergeleitet. Diese erhalten dadurch also Daten und ausgewertete Ergebnisse „für lau“. Und wie die Wissenschaftler am Ende die Daten nutzen, liegt dann an ihnen.

 

Von passiv zu aktiv – ein bürgerlicher Beitrag zur Wissenschaft

 

An sich muss bei der Bürgerwissenschaft – oder auch generell bei der Wissenschaft – immer nach dem gleichen Schema vorgegangen werden. Natürlich gibt es dann trotzdem noch Unterschiede zwischen den Hobbyforschern, und diese unterschiedlichen Arbeitsweisen können zu verzerrten Ergebnissen führen. Durch den „Vorteil der Masse“ ist die Wahrscheinlichkeit aber eher gering. Und nichtsdestotrotz sind Citizen Science Projekte eine große Chance für die Wissenschaft. Manche Studien wären ohne freiwillige Helfer einfach zu umfangreich und deswegen zu teuer. In der Natur müssen beispielsweise viele Tiere über längere Zeit bei Tag und Nacht beobachtet werden – ein Werk, das ohne ehrenamtliche Hilfe unmöglich wäre. Citizen Science bindet Bürger in den Prozess der Forschung mit ein, und sensibilisiert sie für verschiedenste Themen. So entsteht ein Dialog zwischen Wissenschaftlern und Bürgern, die sich von einer passiven Rolle zu einer aktiven emanzipieren. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dieses Potenzial erkannt, und eine Plattform geschaffen um Citizen Science in Deutschland zu stärken und eine Anlaufstelle für Interessierte zu schaffen. Seit vier Jahren existiert die Seite schon, und inzwischen hat Citizen Science die dreistellige Nummer an Projekten geknackt. Hier seht ihr einige Citizen Science Projekte:

 

  • Plastikmüll

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    Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!

    Die Welt hat ein Plastikmüll-Problem. In jedem Quadratkilometer Wasser auf der Erde schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll herum, die die Tiere gefährden, und durch die Nahrungskette letzten Endes auch uns. Durch dieses Projekt werden Schüler und Schülerinnen dazu aufgerufen, sich auf Forschungsexpedition zu begeben, und Daten zum Plastikmüll an deutschen Gewässern zu erheben. Im Jahr 2016/17 waren schon über 5.500 Jugendliche als Plastikpiraten unterwegs und sammelten an Flüssen und Seen eine Vielzahl an Müll, wobei etwa ein Drittel davon aus Plastik bestand. Sowohl große Flüsse wie Rhein, Elbe oder Donau, als auch viele kleine Flüsse in ganz Deutschland haben die Jugendlichen unter die Lupe genommen. Sie suchen, zählen und dokumentieren den Müll, der dann in einer Karte eingetragen wird. Anschließend arbeitet die Kieler Forschungswerkstatt mit den Ergebnissen weiter.