Der Cocktailparty-Effekt – Stimmengewirr und das wirklich Wichtige

Der Autofokus des Menschen

Stellt man ein Mikrofon auf ebendieser Party auf, nimmt dieses alle Geräusche auf, alle Störgeräusche und Wortfetzen. Der Mensch nimmt wie das Mikrofon alle Schallquellen, also Geräusche der Umgebung, auf. Allerdings nur unterbewusst. Wenn etwas wichtig erscheint, wie z.B. der Name oder der Name der Angebeteten, dann wird dieser Schallquelle Aufmerksamkeit geschenkt. Alle anderen Hintergrundgeräusche werden dann ausgeblendet und die wesentliche Schallquelle wird doppelt so laut. Anders als bei einem Mikrofon besitzt der Mensch nämlich eine Kreuzkorrelationsfunktion. Die Kreuzkorrelation ist die Analyse des Menschen: Wwo fällt gerade mein Name? Die Funktion wertet die Schallanteile beider Ohren aus, die zeitversetzt wahrgenommen werden. Das Gehirn kann dann durch die zeitliche Verschiebung eine bestimmte Richtung bestimmen, aus der die Schallquelle kommt. Durch die Kreuzkorrelation kann man also Schallquellen lokalisieren. 

Wie der Autofokus bei einer Kamera kann unser Gehirn sich so auf einzelne Geräusche fokussieren. Wenn der Mensch alle Störgeräusche bewusst wahrnehmen würde, ohne selektives Hören, würde er eine völlige Informationsüberlastung erleiden. Das Gehirn entscheidet also was wichtig ist und was unwichtig. Jeder Mensch ist außerdem für andere Reize anfällig.

Wenn du also bei der nächsten Cocktailparty beim Spionieren erwischt wirst, liegt der Grund eben in der Natur des Menschen. Warum solltest du diese unglaubliche Funktion nicht nutzen?  

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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz