Pegah Ferydoni

 Comedy- Serie „Almania“: Pegah Ferydoni im Interview

In der Serie „Almania“ spielt Pegah Ferydoni die aufgedrehte Lehrerin Sarah und verdreht den Kollegen den Kopf. Wir haben mit der Schauspielerin über ihre Rolle und ihre eigene Schulzeit gesprochen.

Auf humorvolle Weise beleuchtet „Almania“ den Alltag an einer Brennpunktschule: voller Vorurteile, Erwartungen und gängigen Teenager-Problemen. Vor welchen Hindernissen das Kollegium rund um Frank Stimpel (Phil Laude) steht, erfahrt ihr in acht Folgen in der ARD Mediathek.

Wie würdest du deine Rolle als Sarah beschreiben? 

Pegah: Sarah ist super aufgedreht, sehr explosiv und extrovertiert. Eigentlich das völlige Gegenteil von mir. Sie ist sehr feminin, auf eine eigene sympathische Art auch dominant und sie ist sehr lebensfroh und hat unorthodoxe Methoden.  

Wie war die Arbeit hinter der Kamera? 

Pegah: Wunderbar. Wir haben flache Hierarchien, das heißt ich arbeite mit Kolleg*innen zusammen, die halb so alt sind wie ich und trotzdem mega selbstbewusst und professionell sind.  Wir verbringen sehr viel Zeit außerhalb der Arbeit miteinander. Wir gehen essen, ins Freibad und trinken Kaffee in den verschiedenen Städten zusammen. Es gibt einfach so eine Grundsympathie, die herrscht. Die beflügelt uns und bringt uns auf Ideen. Es war sehr kreativ, schnell und einfach außergewöhnlich.  

Hast du auch Parallelen zu deiner Schulzeit entdeckt? 

Pegah: Eigentlich gar nicht, also ich bin zu einer Zeit zur Schule gegangen, die war wirklich sehr anders. Ich finde das cool, das ist für mich wie in einem Labor. Man erfährt mehr darüber, wie Schule heutzutage so läuft und wie die heutige Generation so tickt.   

In anderen Interviews erwähnst du, dass du früh mit Diskriminierung in Kontakt geraten bist. Was würdest du Lehrer*innen empfehlen, wie sie Schüler*innen zusammenbringen?  

Pegah: Ich bin zu einer Zeit zur Schule gegangen, da waren fast alle Lehrer*innen weiß und fast ausschließlich deutsch – nicht nur die Lehrer*innen, auch die Schüler*innen. Ich bin in Berlin am Stadtrand aufgewachsen, der Migrationsanteil lag maximal bei 5  Prozent auf dieser Schule.  Wir waren nicht wirklich sichtbar und dementsprechend gab es Diskriminierung.  Daher wäre die Schule bei „Almania“ meine Wunschschule. Lehrer*innen, die einen freundschaftlichen Umgang mit ihren Schüler*innen haben, die nicht diesen Frontalunterricht zelebrieren, sondern ganz nah dran sind am Alltag der Schüler*innen. Ich kann nur hoffen, dass das an echten Schulen so läuft wie bei uns.  

Welche Tipps gibst du Menschen, die ebenfalls Diskriminierungserfahrungen machen? 

Pegah: Ich möchte ihnen am liebsten sagen: Wehrt euch! Sucht Gespräche mit Gleichgesinnten oder sucht euch irgendwie Erwachsene, denen ihr vertrauen könnt, die euch unterstützen. Holt euch Hilfe, das ist zwar immer leicht gesagt. Aber letztendlich möchte ich diesen Kids sagen: Wenn es irgendwie schiefläuft, dann ist das nicht eure Schuld. Wir Erwachsenen müssen dafür sorgen, dass dieses System für euch gut ist und gut läuft. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann ist das unsere Verantwortung, nicht eure. 

Wir bedanken uns bei Pegah Ferydoni. „Almania“ könnt ihr seit dem 21. April 2023 in der ARD Mediathek sehen.

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Foto: © SWR/DCM Pictures / Clara Marnette (zugeschnitten)