Dating-Phänomen Cushioning: Plan B zum Greifen nahe

Hast du immer einen Plan B, wenn es in deiner aktuellen Beziehung nicht so gut läuft? Das sogenannte „Cushioning“ könnte dir eventuell die Möglichkeit auf eine wirklich tiefgehende Liebe verwehren.

Während einige Dating-Trends als neumodisch gelten, etabliert sich Cushioning als zeitloser Bestandteil der Beziehungskultur. Der Begriff „Cushion“, auf Deutsch Kissen, meint dabei weniger die gemütliche Zweisamkeit. Vielmehr steht er dafür, rasch eine Alternative parat zu haben, sollte es mit der großen Liebe nicht klappen. Um schnellstmöglich eine Lösung zu finden, werden sogenannte Flirt-Reserven aktiv gehalten, beispielsweise durch die Nutzung von Dating-Apps.

Beziehungsbremse

Die britische Sex-Expertin Tracey Cox sieht dies zu Beginn einer Beziehung überhaupt nicht als verwerflich an. Es trägt dazu bei, dass Menschen sich nicht sofort rettungslos verlieben und dabei das Risiko eingehen, verletzt zu werden. Es kann also als eine Art Beziehungsbremse dienen, weiterhin auch mit anderen Menschen zu flirten, um nicht sofort besitzergreifend und anhänglich zu wirken. Auf diese Weise kann man die Dinge behutsamer angehen lassen, ohne die oder den potenzielle*n Partner*in gleich zu verschrecken.

Dennoch sollte man bestrebt sein, sich von dieser Gewohnheit zu lösen. Wenn die Beziehung Fortschritte macht, wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ein deutlicher Schlussstrich gezogen werden sollte. Sofern die beteiligten Personen sich nicht auf etwas anderes einigen, ist es angebracht, das Cushioning-Flirten zu beenden, um der Beziehung eine reale Chance zu geben. Die anhaltende Suche nach der „perfekten Beziehung“ kann schnell zu einer endlosen Aufgabe werden, da man etwas anstrebt, das in dieser Form gar nicht existiert. Man versucht, verschiedene Persönlichkeiten und Typen in die Form des vermeintlich idealen Partners oder der Partnerin zu zwängen, die es in Wirklichkeit überhaupt nicht gibt.