Die Fetischisierung von asiatischen Frauen in den Medien

Exotisch, nerdig und schlau: Die Art und Weise, wie die meisten asiatischen Frauen in den westlichen Medien dargestellt werden, ist rassistisch, einseitig und schädlich. Die Fetischisierung hat weitreichend negative Auswirkungen auf das Leben und die Wahrnehmung von asiatischen Frauen.

Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält.

Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt / Rassismus

Es gibt zahlreiche moderne und alte Medien, die rassistische und sexistische asiatische Frauenfiguren enthalten und gefährliche Stereotype fördern. Von Kill Bill Vol.1 ’s Yakuza-Anführerin „O-Ren Ishii“ (2003), bis hin zu den „Cool Asians“ in „Mean Girls“ (2004). In Filmen und Büchern werden asiatische Mädchen und Frauen typischerweise auf zwei verschiedene Arten dargestellt: Entweder als reines, naives, nerdiges Mädchen, das gut in Mathe ist, oder als erotische und exotische Frau. Beide Stereotypen verhalten sich fast immer sehr schüchtern und unterwürfig und dienen als sexualisierte Punchline. Warum das extrem problematisch und rassistisch ist, erklären wir euch jetzt.

Die Hypersexualisierung asiatischer Frauen

Die Hypersexualisierung und Fetischisierung von asiatischen Frauen in den westlichen Medien kann verheerende Folgen haben, wie der tragische Vorfall der „Atlanta-Spa-Shootings“ am 16. März 2021 gezeigt hat. Von den acht Frauen, die von einem weißen Mann erschossen wurden, waren sechs asiatisch. Der Täter behauptete, dass seine Tat aufgrund seiner sexuellen Sucht geschah und er die „Versuchung“, die für ihn durch die sechs asiatischen Frauen symbolisiert wurde, eliminieren wollte. Doch warum werden unschuldige asiatische Frauen von ihm mit Sexualität assoziiert?

In einem Gespräch mit „npr“ erklärt Soziologin Nancy Wang Yuen: „[…] Asiatische Frauen werden in den westlichen Medien oft auf eine extrem fetischisierte und exotisierte Weise dargestellt. Es wird suggeriert, dass sie in gewisser Weise sogar physiologisch von anderen Frauen unterschiedlich sind.“ Dies führt zu einer Entmenschlichung und Objektifizierung, bei der ihre Persönlichkeit und Individualität völlig verloren geht. Das wird beispielsweise auch im Film „Die Geisha“ (2005) deutlich. Der Film spielt in den 1940er Jahren und folgt einer jungen japanischen Geisha. Anfangs wird sie als sehr intelligent und anmutig dargestellt, aber nach dem Zweiten Weltkrieg, als der westliche Einfluss nach Japan vordringt, werden sie und die anderen Geishas als reine Prostituierte angesehen und behandelt. Dies beruht auf dem Missverständnis und der sofortigen Sexualisierung der Geishas durch die westlichen Männer.