Die größten Ohrwürmer aller Zeiten
Was genau einen Ohrwurm auszeichnet, ist schwer zu erklären. So viel vorweg: es gibt dafür, glücklicherweise, auch kein Patentrezept. Dennoch hat sich die Forschung aber natürlich mit dem Thema befasst und zumindest ein bisschen was herausfinden können.
Zum einen haben Psychologen des Max-Planck-Instituts, tatsächlich erst in diesem Jahr, herausgefunden, dass zwei Dinge dafür verantwortlich sind, warum sich bei uns Menschen für bestimmte Popsongs eine gewisse Neigung herausbilden kann. Simpel ausgedrückt: Es ist die richtige Mischung aus Überraschung und Unsicherheit. Beides kann uns beim Musikhören, vereinfacht formuliert, erfreuen.
Zum anderen haben Studien bewiesen, dass der Teil des Gehirns, der beim Hören von Musik aktiv ist, auch dann arbeitet, wenn wir uns die Musik nur vorstellen. Bei Tests mit Probanden kam heraus, dass sie mental mit dem Song, sofern er ihnen bekannt war, einfach „weitermachten“, obgleich sie ihn gar nicht mehr hörten. Das sagt nichts über die Qualität von Ohrwürmern aus, aber eben doch über ihre Tragweite: Sie beschäftigen uns selbst dann, wenn sie akustisch gar nicht da sind.
Hier ehren wir, chronologisch nach Jahrzehnten, daher ein paar der besten von ihnen – oder auch nicht. Denn Musik ist, zum Glück, etwas herrlich Subjektives, wozu sich nicht nur tanzen, sondern worüber sich auch hervorragend diskutieren lässt.
Die 1970er
Abba – Dancing Queen
Vielleicht der Inbegriff eines Pop-Songs, der nicht schnell, aber auch nicht langsam ist, sondern eben genau in der Mitte. Dazu diese engelsgleichen Stimmen von Agnetha und Anni-Frid, insbesondere während des mehrstimmigen Gesangs – passt!
The Knack – My Sharona
Hat man den Refrain einmal im Kopf, bleibt er dort auch. Nicht nur für den Rest des Tages, nein, für den Rest eures Lebens. Nicht unterschätzen und vergessen sollte man bei all dem aber auch die geniale Hook. Selten hat ein E-Bass solch einprägsame Arbeit geleistet.
Boston – More Than a Feeling
Wenn der Song vom verträumten Verse in den Chorus übergeht, ist der Song genau das, was sein Titel verspricht: Mehr als bloß ein Gefühl. Die harten Gitarrenriffs machen den Song komischerweise nicht „kaputt“, sondern geben ihm eine Portion Energie, die ihm gut zu Gesicht steht. Und diese Energie braucht man vielleicht auch, um die davonlaufende Mariann einzuholen.