Die „Romance Gap“: Traut euch, mit Klischees zu brechen!
Sexismus spaltet noch immer Menschen: Die „Gender Pay Gap“ ist vermutlich den meisten Menschen ein Begriff, von der „Orgasm Gap“ hat man vielleicht auch schon mal gehört. Aber was genau ist die „Romance Gap“ und wie überwinden wir sie?
Als „Romance Gap“ bezeichnet man die Tatsache, dass veraltete Geschlechterrollen in dem, was wir (beim heterosexuellen Dating oder in einer heterosexuellen Beziehung) als romantisch empfinden, noch immer fest verankert sind. Heißt im Klartext: Männer sollen auf jeden Fall den ersten Schritt machen, Frauen hingegen vor allem attraktiv wirken, damit die Männer auf sie aufmerksam werden. Eigeninitiative von Frauen wird entweder als etwas ungewöhnliches gefeiert oder mit Unmut, von manchen gar als Red Flag betrachtet – als ein „Zeichen von Verzweiflung“.
Wie geht Romantik?
An der Normalisierung dieser „Romance Gap“ tragen auch die unzähligen Liebesgeschichten eine Mitschuld, die ein derart einseitiges Bild von Dating und der Liebe zeichnen. Denn egal wie oft wir auch sagen: „Leute, holt euch keine Dating-Tipps aus irgendwelchen Filmen!“ – am Ende formen diese doch unser Verständnis davon, wie eine perfekte romantische Begegnung auszusehen hat.
Und das, was sie uns verklickern wollen, sieht in etwa so aus: Der Mann sieht eine Frau, die Blicke treffen sich – er fixiert sie mit seinen Augen, während sie einen kurzen, einladenden Blick zurückwirft. Der Mann nähert sich, sie bleibt an Ort und Stelle stehen und sippt leicht anzüglich an einem Cocktail. Es entwickelt sich ein Gespräch, das Flirten übernimmt er. Sie lässt höchstens ein bisschen, aber auch wirklich nur ein bisschen, Interesse durchblicken – zu viel und sie kommt womöglich als „leicht zu haben“ oder eben „verzweifelt“ rüber. Wenn es an diesem Abend noch zu einem Kuss (oder sogar mehr) kommt, so ist es natürlich wieder der Mann, der diesen initiiert.