Die schönsten Kurorte Deutschlands: Eins, zwei oder drei?

Da sind sie wieder, diese fiesen Ringe unter den Augen, die mir sagen: „Genug ist genug!“ Schluss mit der Selbstausbeutung, dem Gelaufe im Hamsterrad, dem Ich-mache-es-allen-Recht-Theater. Der Moment naht, es nur noch mir selbst recht zumachen, zumindest für einen begrenzten Zeitraum. Jetzt suche ich mir schon einmal den passenden Ort dafür aus – einer der schönsten Kurorte unseres Landes soll es sein.

Heiligendamm – die Ostseeperle

Vielleicht zieht es mich demnächst nach Heiligendamm, das älteste Seebad Kontinentaleuropas mit Gründungsjahr 1793. Wer es noch nicht weiß: Dieses mehr als nette Paradies befindet sich an der Ostseeküste und ist unter dem Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ bekannt. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, woher diese Bezeichnung stammt. Wer mag, schaut sich einfach mal ein paar Bilder an, spätestens dann wird alles klar. Schon im 19. Jahrhundert zog es das Großbürgertum, aber auch den Adel an diesen luxuriösen Ort mit seinen hübschen klassizistischen Bauten. Das Grand Hotel Heiligendamm gehört zu den exquisitesten Domizilen überhaupt, es bietet direkten Zugang zum Strand, verfügt über eine eigene Wellness-Anlage und verwöhnt seine Bewohner mit kulinarischen Köstlichkeiten. Wer es sich leisten kann, ist hier gern gesehen – für mich persönliches genügt ein schmuckes Appartement mit Blick auf den Sonnuntergang.

Baden-Baden – der Schwarzwaldschatz

Auch Baden-Baden hat ein Wörtchen mitzureden, wenn es um Erholung im klassischen Sinne geht. Dieser malerische Schwarzwaldort darf sich ebenfalls mit historischen Wurzeln brüsten, die Kurhausanlage stammt immerhin aus dem Jahr 1824. Im Kurhaus selbst finden über das ganze Jahr verteilt Veranstaltungen statt, aufgewertet durch die elegante klassizistische Kulisse. Auch eine der schönsten Spielbanken Deutschlands hat sich im imposanten Gebäude niedergelassen: So wundert es kaum, dass bereits Könige und Königinnen aus verschiedenen Ländern ihren Weg hierher gefunden haben, um Roulette oder verschiedene Blackjack-Varianten im mondänen Ambiente zu spielen. Auch für einen Normalo wie mich spricht nichts dagegen, hier mal ein Spielchen zu wagen. Es gelten dieselben Regeln für die einarmigen Banditen oder Slots, wie sie online genannt werden – nur das Surrounding ist im Kurhaus schöner. Vielleicht hülle ich mich demnächst in meine edelste Abendgarderobe und wage das eine oder andere Spielchen. Selbstverständlich nur zur Erholung.

Bad Wörishofen – das Allgäuparadies

In die engste Auswahl kommt außerdem noch Bad Wörishofen, ein idyllisches Städtchen im Unterallgäu. Das bedeutet auf jeden Fall: sanfte grüne Hügel, rustikale Holzstadel und freien Blick auf die Alpen – zumindest bei entsprechend schönem Wetter. In der 15.000-Einwohnerstadt hat einst der berühmte Sebastian Kneipp gelebt, Erfinder des gleichnamigen Kneipp-Bads. Seit 1855 verbreitete er von hier seine Lehre über die heilsame Wirkung des Wassers. Kein Wunder also, dass aus Bad Wörishofen ein offizielles Kneipp-Heilbad geworden ist, eingebettet in eine der schönsten Landschaften Deutschlands. Die Naturheilkunde und sanfte Gesundheitslehre stehen hier im Mittelpunkt aller Bemühungen. Außerdem habe ich gehört, dass man auf diesem paradiesischen Fleckchen Erde wunderbar durch weitläufige Parks und über eine herrliche Kurpromenade bummeln kann. Den Stress lasse ich ganz einfach zu Hause, der kommt gar nicht erst in den Koffer. Stattdessen leihe ich mir ein Rad und erkunde stundenlang die Gegend.

Eins, zwei, oder drei …?

Die Wahl fällt an dieser Stelle wirklich schwer.

Im ersten Fall habe ich das Meer direkt vor der Tür, kann mich in einen Strandkorb kuscheln oder nach Herzenslust in den Wellen planschen. Auch die architektonische Kulisse gefällt mir, sie schmeichelt dem Auge auf angenehme Weise. Rund um den Ort erstrecken sich wunderschöne Wälder, habe ich gehört. Langweilig wird es dort ganz sicher nicht und die Tiefenentspannung ist nur eine Frage der Zeit.

Im zweiten Fall befinde ich mich im waldreichen, hügeligen Schwarzwald, nah an der Grenze zu Frankreich. Ich habe die Möglichkeit, jederzeit kurz zu schauen, was die Nachbarn machen, kann aber auch in zauberhaften Schluchten wandern oder die eine oder andere Runde Roulette spielen. Um meine Erholung bange ich hier ganz und gar nicht, eher darum, dass ich hinterher nicht mehr nach Hause will. Also aufgepasst, vielleicht entscheide ich mich doch für die Nummer drei.

Im dritten Fall zieht es mich in die Tiefen des Allgäus mit seinem wunderbar rustikalen Charme. Hier kann ich Kühe streicheln, meine Wanderstiefel ausführen und Wasserfällen beim Fallen zuschauen. Ganz sicher plane ich einen Abstecher ins Hochgebirge ein, fahre mit der Seilbahn auf einen verschneiten Gipfel und blicke intensiv hinunter. Ich freue mich auf die frische Bio-Milch und die eiskalten Füße beim Kneipp-Bad.

Wofür fällt meine Entscheidung?

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