Diese 12 Filme haben uns 2019 bewegt

Im Jahr 2019 kamen Marvel- und Disney-Fans auf ihre Kosten, Tarantino-Anhänger durften endlich seinen neusten Streich bewundern und für Literatur-Interessierte gab es eine wunderschöne Verfilmung des Lebens von „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien. Was wollen wir mehr? Das ist unser Jahresrückblick in 12 Filmen, die die Welt bewegt haben.

1

Januar – The Green Book

Ein Film, der gelobt wurde im Stil von „Ziemlich beste Freunde“: der dunkelhäutige Konzertpianist Dr. Don Shirley feiert Welterfolg und begibt sich auf eine US-Tour durch die Südstaaten. Als Begleitung engagiert er einen Fahrer und Bodyguard, den italienisch-amerikanischen Türsteher Tony Lip. In Zeiten der Segregation und ausuferndem Rassismus im Süden der USA, entwickelt sich zwischen den ungleichen Gefährten eine unerwartete Beziehung. Der Film, der auf wahren Begebenheiten basiert, wurde fünf mal für den Oscar nominiert. Als „Bestes Drehbuch“ und „Bester Film“ seiner Kategorie hat er ebenfalls den Golden Globe Award bekommen.

2

Februar – Drachenzähmen leicht gemacht 3

Zum Dritten und letzten Mal durften wir mit Hicks auf dem Rücken von seinem süßen Drachenfreund Ohnezahn mitfliegen und in die Welt der Wikinger und Drachenzähmer eintauchen. Seit dem letzten Film ist Hicks mit seiner Frau Astrid (die er endlich rumgekriegt hat) nun Häuptling seines Wikingerdorfes. Als wäre das nicht schon genug Arbeit erscheint plötzlich ein gefährlicher Drachenjäger, der es auf Ohnezahn abgesehen hat und ihn mit Hilfe eines Weibchens einfangen will. Natürlich siegen am Ende die Guten, wie könnte es anders sein. Dass es für die wunderschöne und aufwändige Animation keinen Oscar gab, lag daran dass „Toy Story 3“ im selben Jahr noch eine etwas bessere Story lieferte. Schade.

3

März – Captain Marvel

Eben noch im All für die Sicherheit des Universums gekämpft, findet sich die top ausgebildete Soldatin Vers alias Captain Marvel plötzlich auf der Erde wieder. Alles kommt ihr unheimlich vertraut vor und Träume und Visionen plagen sie, alles deutet auf ein früheres Leben auf dieser Erde hin. Zusammen mit den S.H.I.E.L.D.-Agenten versucht sie das Rätsel um ihre Herkunft zu lösen. Was groß aufgezogen wird, entpuppt sich aber leider eher als einfacher Comic-Blockbuster. Da waren „Infintiy War“ oder „Black Panther“ natürlich besser dran.

4

April – Avengers Endgame

Einer der heiß erwartesten Filme des Jahres 2019: Das Avengers-Universum liegt wegen des Titanen Thanos in Schutt und Asche. Für diese letzte große Schlacht müssen unsere Lieblingshelden Thor, Captain America und Co. alle ihre Verbündeten zusammentrommeln und in den Krieg gegen Thanos ziehen, um endlich wieder Ordnung herstellen zu können. Bereits in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung des Trailers im Dezember 2018 wurde dieser 289 Millionen mal angeklickt und auf Twitter über 549.000 mal erwähnt. In Nordamerika soll der Film in 4’662 Kinos gelaufen sein, was ein echter Weltrekord ist. Im Gegensatz zu den anderen Avengers Filmen, zeigte dieser Film keine Post-Credit-Scene, man hörte lediglich das Geräusch eines Hammers auf Metall.

5

Mai – Rocketman

Wer Taron Egerton nach „Kingsmen“ und „Robin Hood“ nicht eh schon ultra cool fand, der kam um seine Wahnsinns-Leistung im Film „Rocketman“ nicht herum. In der Verfilmung des Lebens von Superstar Sir Elton John (bürgerlich: Reginald Kenneth Dwight), singt, tanzt und feiert er sich durch das schillernde Leben des Sängers und vermag es dennoch, die düsteren Seiten des Erfolgs, die Einsamkeit, den Absturz, feinfühlig, ruhig und authentisch rüberzubringen. Zu Elton John gehören natürlich auch seine ausgefallenen Kostüme. Schauspieler Egerton sagte dazu im Interview mit Spiegel Online: „Das orange Teufelskostüm, das ich in der Rahmenhandlung trage – das war meine Elton-Rüstung. Darin nimmt man so viel Raum ein und fühlt sich so gebieterisch, das macht einen sofort bereit für die Bühne. Man fühlt sich wie ein Pfau beim Radschlagen! Allerdings war das Kostüm mit lauter Swarovski-Kristallen besetzt, weshalb wir es nicht waschen konnten. Am Ende hat es wirklich gestunken.“ Lecker!

6

Juni – Tolkien

Was für ein Meisterwerk! Der biographische Film über das Leben und die Inspiration von J.R.R. Tolkien verbindet seine ideenreiche Zeit am Pembroke College und die tragischen Erlebnissen im ersten Weltkrieg mit Bildern aus seiner blühenden Fantasie aus der später schließlich Riesenklassiker wie die „Hobbit“- und „Herr der Ringe“-Reihen entstanden. Spannend und einfühlsam erzählt und meisterhaft gespielt von Nicholas Hoult und Lily Collins, tauchen wir in eine Welt, wo Wörter und Sätze Bilder zeichnen und eine Eiche nicht einfach nur ein Baum ist. Danach hat man gleich wieder Lust die Bücher zu lesen und im Kopf die Parallelen zu erkennen.

7

Juli – The Lion King

Sehnlichst erwarteten Disney-Fans das Remake des großen Klassikers. Mit Beyoncé als Nala und Childish Gambino als Simba in den Hauptrollen versprach dieser Film von Anfang an ein Hit zu werden und so war es auch: Bis jetzt spielte der Film 531 Millionen Dollar ein. Im 2019 Remake von „Der König der Löwen“ ist kein einziges Grashälmchen der afrikanischen Steppe, kein Härchen in den Fellen der Tiere und kein Wassertropfen echt – alles wurde direkt im Computer produziert. Wie wir Simba auf seinem Weg zum neuen König der Tiere begleiten, seine Freunde und Liebe kennenlernen, vergessen wir fast, dass wir es hier nicht mit einer echten Welt zu tun haben.

8

August – Once upon a Time in Hollywood

Wenn Quentin Tarantino seine Finger im Spiel hat, kann es ja nur gut werden. Oder zumindest sind die Ansprüche der Fans riesig. So auch bei seinem neusten Streich „Once upon a Time in Hollywood“ das mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio starbesetzt ist. Der alternde Schauspieler Rick Dalton (DiCaprio) und sein Stuntdouble Booth (Pitt) machen sich Sorgen um ihre Karriere. Die neue Nachbarin Sharon Tate (gespielt von Suicide Squad Star Margot Robbie) mit ihrem Mann Roman Polanski sind ihre Hoffnungsträger, um endlich wieder ins Rampenlicht zu gelangen. Ob das gelingt? Die Kritik ist zu diesem Tarantino-Film aber eher verhalten ausgefallen, er sei ungewohnt zäh und für seine Verhältnisse zu wenig extraordinär.

9

September – ES Kapitel 2

Gruselfans wurden dieses Jahr wieder gut bedient und ein anderer Stephen King Klassiker „Doctor Sleep“ erscheint schon bald: ES Kapitel 2 spielt 27 Jahre später, als die Kleinstadt Derry wieder von einer Mordreihe heimgesucht wird. Der Bibliothekar Mike Hanlon muss seine alten Freunde aus dem Club der Verlierer wieder zusammentrommeln um gegen den Horror-Clown Pennywise anzutreten. Das Jahr 2019 scheint ganz im Zeichen der creepy-witzigen Grusel-Fratzen zu stehen.

10

Oktober – Joker

Man fühlt sich unangenehm berührt, weiß nicht, wo man zwischen Gut und Böse steht und hat plötzlich Mitleid mit einem Psycho-Killer: „Joker“ – die Vorgeschichte des Bösewichts aus Batman, Arthur Fleck, lässt einen in den Kinositzen erschaudern. Aus dem traurigen Clown mit dem pathologischen Lachen wird nach und nach ein dramatisch verletzter, aber tief gestörter Mörder, die ikonischen grünen Haaren und die riesige rote Fratze bilden einen gruseligen Kontrast zum düsteren Leben der Gotham City Unterschicht. Wir denken uns: Wenn Joaquin Phoenix hierfür keinen Oscar kriegt! Der charismatische Schauspieler hat für die Rolle sogar 24 Kilogramm Körpergewicht verloren und wochenlang mit dem Regisseur an der Lache geübt. Auf die Frage, ob das Lachen für die Absurdität der heutigen Welt steht, sagt Phoenix im Interview mit Spiegel Online: „Es gibt Zeiten, in denen einem nichts anderes mehr übrigbleibt, als zu lachen, ja.“

11

November – die Eiskönigin 2

Ein weiterer Streich für die Disney-Familie: Ein neues Abendteuer der heiß geliebten Schwestern Elsa und Anna erwartete uns Ende November in den Kinos. Nach dem eisigen Drama im ersten Teil haben die beiden Schwestern wieder zusammengefunden und stellen sich nun, gemeinsam mit ihren Freunden Olaf und Kristoff, neuen Abenteuern. Dieses Mal: Ein altes Rätsel ihres Königreichs lösen. Der Vorverkauf des Films war der erfolgreichste in der Geschichte der Animationsfilme, und am Premierentag besuchten rund 204.000 Menschen die Kinos, ebenfalls ein Rekord für Disney.

12

Dezember – Star Wars, der Aufstieg Skywalkers

Letzte Runde für die legendäre Filmreihe der Star Wars Serie: In der neunten Episode, unter der Regie von J.J. Adams, wird die „Star Wars – die letzten Jedi“-Episode fortgesetzt. Es bleibt spannend.

Folge ZEITjUNG auf Facebook, Twitter und Instagram!

Beitragsbild via Unsplash unter CC0 Lizenz