3 Fragen an Alina: Freundschaft auf Rezept?! Warum Freunde gesund für uns sind!
Alina ist Videobloggerin vom Radiosender DASDING. Jede Woche spricht sie in ihrem YouTube-Channel „Alina – die Liebe und der Sex“ über Herzkicks, Herzweh oder die Frage, warum uns die Liebe doch täglich auf dem Herzen rumhüpft – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber es geht auch um Sex: NoGos im Bett, SM oder Dreier – für Alina gibt es keine Tabus! Diese Woche geht es um Freundschaft: Drei Viertel der Deutschen haben sie: einen oder mehrere beste Freunde. Durchschnittlich dauern solche Freundschaften 24 Jahre. Also deutlich länger als eine durchschnittliche Beziehung. Wir sollten unsere Freunde feiern. Jeden Tag! Das sagt DASDING-YouTuberin Alina.
Warum sind Freundschaften so wichtig?
Freundschaften sind ein wesentlicher Teil unserer Persönlichkeit. Wir entwickeln uns mit ihnen. Wir wachsen an ihnen – sie sind wie unser Koordinatensystem oder unser Kompass. Außerdem sind Freundschaften für die Liebe wichtig. Wir können selbstbewusster in eine Beziehung gehen, wenn wir gute Freunde haben, wir erwarten vom Partner nicht, dass er in jeder Situation alles für uns ist und entlasten die Liebe damit von zu großen Ansprüchen. Aber Freundschaften helfen auch unserer Gesundheit. Menschen mit wenigen emotionalen Bindungen haben eine geringere Überlebenswahrscheinlich als Menschen mit engen Freunden. John Cacioppo von der Uni Chicago sagt sogar: „Allein zu sein ist nicht nur gefährlich, es ist tödlich.“; Und tatsächlich gibt es etliche Studien, die zeigen, wie gesundheitsfördernd unsere Freunde für uns sind: Wir ernähren uns durch sie gesünder, wir treiben mehr Sport, wir können mit Stress besser umgehen und haben ein stärkeres Immunsystem.
Das klingt als gäbe es Freundschaft auf Rezept.
Nein, so ist das nicht gemeint. Das sind eher die Nebenwirkungen. Das wichtigste an Freundschaften, zumindest ist es so bei mir, ist der Halt, den sie mir geben. Sie sind das Fundament. Neben der Familie. Mit unseren Freunden sprechen wir über intime Dinge, über Ängste, Schwächen. Und viel wichtiger: Wir können mit ihnen schweigen. Das ist oft der größte Beweis für eine intensive Beziehung.
Was unterscheidet gute von besten Freunden?
Das definiert jeder für sich. Wirklich gute Freunde stimmen allerdings in ihren Werten, ihren Vorstellungen und ihrem Charakter bis zu 80 % überein. Das tue ich nur mit 2-3 Freundinnen. Sie kennen mich einfach besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Ein Blick genügt und sie wissen was ich denke oder ob ich mal wieder Kopfschmerzen habe. Ich kann vor ihnen nicht verbergen, wenn ich einen Typen süß finde. Sie finden meine ausverkauften Lieblingsschuhe im Netz. Sie kennen meine Schokoladen-Seite beim Selfie machen. Sie nehmen mir das Handy aus der Hand, wenn ich in einer schwachen Phase dem Ex-Freund schreiben will. Sie finden mich nicht peinlich, wenn ich wild tanze und noch wilder singe. Sie finden meine Problem-Zonen schön. Klingt bescheuert, ist aber tatsächlich so.
Schätzen wir unsere Freunde zu wenig?
Ich fürchte zumindest, dass wir sie manchmal als zu selbstverständlich nehmen. Wir sollten wieder die Menschen feiern, die uns wichtig sind, die auch immer ein bisschen mit dem Herzen denken, die für etwas einstehen. Dieser Appell ging nicht zuletzt von der Aktivistin und Journalistin Kübra Gümüsay aus. Sie hat uns alle auf der re:publica aufgefordert Liebe zu organisieren, um so dem Hass zu begegnen. Wir sollten tollen und bewundernswerten Menschen, und unsere Freunde gehören doch allzu oft zu dieser Gruppe, öfter sagen: Ich bin Fan von dir! Bleib so wie du bist! Um diese Botschaft geht es mir auch in meinem aktuellen Video. Darin habe ich Freundinnen über ihre Nummer 1 sprechen lassen:
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Bildquelle: Alina Schröder