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Spießig, aber leider geil: Ersetzen E-Bikes bald das Auto?

Ein Gedankenexperiment:

Irgendwann, vielleicht sogar in naher Zukunft, werden wir nur noch wenig oder vielleicht sogar gar nicht mehr Auto fahren. Vielleicht, weil wir nicht mehr können: die Erdölreserven sind nicht unbegrenzt und zumindest jetzt gibt es noch keine wirkliche (und uneingeschränkt zugreifbare) Alternative zu Diesel und Benzin. Vielleicht, und das wäre ja auch schön, wollen wir gar nicht mehr Auto fahren. Am Klimawandel sind vor allem wir Menschen schuld, unter anderem wegen der großen Menge an Autoabgasen. Wie schon gesagt, gleichwertige Alternativen sind etwas mau, aber trotzdem gibt es andere Möglichkeiten.

 

In Oslo fahren sie jetzt schon E-Bikes

 

Eine davon sind E-Bikes. Einfach an die Steckdose stecken und aufladen, draufsetzen und nur ein bisschen mittreten, schon düst man los. Nicht so schnell wie mit einem Motorroller, aber schneller und vor allem weniger anstrengend als mit einem normalen Fahrrad. Es gibt sogar E-Bikes, die eine besonders große Ladefläche haben, so dass man damit Möbel transportieren könnte. In manchen Städten werden jetzt schon Versuche gemacht, Autos aus den Städten zu verbannen. Oslo zum Beispiel will ab dem Jahr 2019 keine Autos in der Innenstadt mehr haben – auch dort setzt man auf E-Bikes. Die Stadt hat dafür 500.000 Euro zur Verfügung gestellt und jeder kann beim Kauf eines Rads bis zu 1000 Euro Bonus bekommen. Beziehungsweise konnte, denn das Geld war innerhalb von zwei Stunden aufgebraucht.

 

Eine Stadt ohne Autos…

 

Oslo will außerdem weitere Investitionen tätigen, wie zum Beispiel das Radwegnetz ausbauen – mit dem Ziel, dass ein Viertel der Einwohner täglich ihr Rad statt dem Auto benutzen sollen. Aber wie sieht bitte eine Stadt aus, in der gar keine Autos, aber dafür nur noch Fahrräder benutzt werden? Als die Autos erfunden wurden, konnte sich niemand vorstellen, wie diese Vehikel sich jemals durchsetzen sollen. Und jetzt kann man sie gar nicht mehr wegdenken.

Aber eigentlich könnte es ganz schön sein, so ohne Autos. Wir bräuchten nicht mehr so viel Platz für die Straßen, eine Spur würde völlig ausreichen. Und mit der frei gewordenen Fläche könnte man sowieso viel schönere Dinge machen: mehr Cafés und Restaurants mit Außenbereichen. Man könnte dort Pflanzen anbauen, das macht die Stadt grüner und zusammen mit den Rädern wäre es ein doppelter Umweltbonus.

 

…geht das überhaupt?

 

Ohne Autos gäbe es dann logischerweise auch keine Lieferwagen und LKW mehr – und auch wenn man mit Lasten-E-Bikes den eigenen Einkauf problemlos heimbringt, einen Supermarkt kann man damit nicht beliefern. Außer man stellt eine Armada an Liefer-Bikes ab, die alle in Kolonnen über die (verbliebenen) Straßen sausen. Aber wenn man das schon macht, könnte man gleich jeden Haushalt persönlich beliefern lassen und Supermärkte ganz weglassen. Nie wieder nach Feierabend an der Kasse anstehen! Statt Familienautos gibt es Familien-Tandems, pro Kind ein Sattel mehr. Statt riesigen Parkplätzen reicht eine kleine Fläche vor jedem Haus, und da es endlich genug Platz gibt, braucht man auch nicht mehr stundenlang um den Block zu fahren, um einen Parkplatz zu finden.

 

Pferdekutsche, Auto, E-Bike

 

Ohne Autos wäre vieles anders, und wir müssten uns sicher auch erst mal dran gewöhnen – aber hey, wir sind Hunderte von Jahren mit Pferdekutschen herumgegurkt, dann können wir uns auch an E-Bikes gewöhnen. Na gut, aber zugegeben, so Fahrräder sind auch in der Zukunft nicht das absolut Gelbe vom Ei. Wenn es wirklich so kommt (wird es nicht!), dann müssten wir uns schon wirklich gewaltig umgewöhnen. Aber einige Vorteile gibt es eben doch. Und die E-Bikes der Zukunft werden dann auch bestimmt keine Rentnergefährte mehr sein, die mit 15 km/h die Straße entlang tuckern! Da geht noch mehr! Und Sattelheizung, Schneeketten plus ein Verdeck gegen Regen wären auch nicht schlecht, by the way.