Echo of Help Gewalt Spracherkennung

„Echo of Help“: Wie Alexa in Zukunft Leben retten könnte

Das BKA hat bekannt gegeben, dass 146 Frauen im Jahr 2016 durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners getötet wurden. Das bedeutet, jeden dritten Tag stirbt eine Frau an häuslicher Gewalt. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Männer die Opfer sind. Doch tatsächlich sind 81,9% Frauen. Diese Zahlen sind viel zu hoch und viel zu unbekannt. Denn häusliche Gewalt findet hinter verschlossenen Türen statt, hinter scheinbar heilen Ehefassaden, und die betroffenen Frauen trauen sich aus Angst und Scham nicht, darüber zu sprechen. So ist das Thema weiterhin ein Tabu in Deutschland.

Das will die Organisation UN Women ändern. Die NGO setzt sich dafür ein, dass Frauen frei von Gewalt, Armut und Diskriminierung leben können. Sie fordert die Bundesregierung dazu auf, Gewalt vorzubeugen und den Opfern eine bessere Hilfestellung zu bieten. Denn es bedarf immer noch jeder Menge Einsatz und Kampf, um für Gleichberechtigung zu sorgen. Die neueste Idee von UN Women soll nun nicht mehr nur die Politik sondern auch die Wirtschaft auf sich aufmerksam machen.

 

Echo of Help

 

Sie nennt sich Echo of Help. Mittlerweile hört man 5% der Bevölkerung in ihrem Zuhause regelmäßig den Namen „Alexa“ sagen. Der Konzernriese Amazon hat mit seinem Amazon Echo eine neue Technologie in die Haushalte gebracht, die uns zu faszinieren scheint. Das hat sich UN Women zunutze gemacht.

Die Organisation hat einen Prototyp entwickelt, der nicht nur so aussieht, sondern auch genauso funktioniert wie das Amazon Echo. Doch der entscheidende Unterschied ist der eingebaute, stille Alarm. Das Echo reagiert neben „Alexa“ auch auf jedes mögliche Codewort. Sobald dieses Wort ausgesprochen wurde, werden alarmierende Nachrichten an vorher festgelegte Kontakte geschickt, ganz ohne Signal oder Licht – still eben. Eine Nachricht kann beispielsweise lauten „Bitte benachrichtige die Polizei“. Leider kann die Polizei auf diesem Weg noch nicht direkt kontaktiert werden, da Polizeistationen auf diese Technik noch nicht vorbereitet sind.

Trotzdem gibt dieses Tool Betroffenen die Möglichkeit, sich in der Situation schnell Hilfe zu holen. Und das, ohne sich zusätzlich in Gefahr zu bringen, da der Gewaltausübende davon nichts mitbekommt. So soll für Akuthilfe gesorgt und Gewalt verhindert werden. Indem die gespeicherten Kontakte im Vorhinein informiert werden, also automatisch eine Kommunikation stattfindet, kann dem Thema gleichzeitig das Tabu genommen werden.

 

Aufruf an Amazon

 

Echo of Help ist lediglich ein Prototyp und kann momentan nicht gekauft werden. Das ist Absicht. Denn das UN Women Komitee möchten Amazon dazu aufrufen, Verantwortung zu übernehmen und zu überlegen, wie die Idee für den Markt umgesetzt werden könnte. Denn auch Unternehmen müssen anfangen, ihren Einfluss zu nutzen und über Möglichkeiten nachzudenken, wie sie helfen können.

Und nicht nur sie, sondern wir alle können helfen. Wir können das Video mit #EchoOfHelp teilen, mit unseren Freunden darüber quatschen oder Geld spenden. Es ist so wichtig, Themen wie dieses überhaupt offen anzusprechen und ihnen damit ihr Tabu zu nehmen. Nur so können Lösungen wie Echo of Help entstehen und wiederum zu neuen Ideen und Lösungen inspirieren. Und davon kann es schließlich nicht genug geben, solange wir solche Zahlen lesen.

 

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Bildquelle: Screenshot YouTube

Faceook-Titel: Echo-of-help.com/de