Elon Musk: Besuch in Israel trotz Antisemitismus-Eklat

Der Tech-Unternehmer Elon Musk ist zu Besuch beim Premierminister und beim Präsidenten von Israel – und das, obwohl dem Multimilliardär noch vor kurzem Antisemitismus-Verbreitung vorgeworfen wurde. Doch schon vor dem Treffen konnte ein Streit beigelegt werden.

Der US-Unternehmer Elon Musk trifft heute, am Montag (27. November 2023), den israelischen Präsidenten Isaac Herzog. Das Büro des Präsidenten verkündete das Treffen Sonntagnacht und sagte: „In ihrem Treffen wird der Präsident darauf hinweisen, dass es notwendig ist, Maßnahmen zu ergreifen, um dem zunehmenden Antisemitismus im Internet entgegenzuwirken.“ Neben dem Präsident sollen auch Angehörige einiger Geiseln an dem Treffen teilnehmen, „die über die Schrecken des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober und den anhaltenden Schmerz und die Ungewissheit für die Gefangenen sprechen werden“, so Herzogs Büro. Außerdem soll Musk, laut dem israelischen Sender Channel 12, auch den Premierminister Benjamin Netanyahu am Montag treffen.

400 % mehr antisemitische Vorfälle

Im Zentrum der Treffen steht das Thema Antisemitismus im Netz, vor allem auf der Plattform X, ehemals Twitter. Seit April 2022 ist Elon Musk CEO von X, seitdem wird ihm und der Plattform immer wieder vorgeworfen, auf X würden Hate-Speech, Rassismus und Verschwörungsmythen verbreitet werden, ohne dass die Plattform angemessen einschreite. Der israelische Premierminister Netanyahu traf Musk bereits vor dem Krieg am 18. September und schon da bat er den CEO, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen dem Schutz der Meinungsfreiheit und dem Kampf gegen Hate-Speech. Musk versprach, er sei gegen Antisemitismus und gegen alles, was Hass und Krieg unterstützt.

Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober und der Bombardierung des Gaza-Streifens durch Israel stiegen sowohl der Antisemitismus als auch die Islamfeindlichkeit auf der Welt, auch in den USA. Laut der Anti-Defamation League (ADL) sind antisemitische Vorfälle in den USA um 400 Prozent gestiegen, im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. ADL ist eine amerikanische gemeinnützige Organisation, die gegen Diskriminierung und Diffamierung von Juden und Jüdinnen eintritt.

Verbreitet Elon Musk Antisemitismus?

Auch Elon Musk wurde in den vergangenen Wochen Antisemitismus-Verbreitung vorgeworfen, daher kommt sein Besuch in Israel für viele überraschend. Am 15. November stimmte der X-CEO einem Post zu, in dem es fälschlicherweise hieß, die Juden würden Hass gegen Weiße schüren und verwies damit auf den Verschwörungsmythos des „großen Austausches“. Laut diesem Mythos werden illegale Migrant*innen in westliche Länder gebracht, um letztendlich die weiße Mehrheit auszurotten. Musk antwortete: „Du hast die Wahrheit gesagt.“