Umweltliebe geht durch den Magen

Die Artenvielfalt auf der ganzen Welt nimmt weiter ab – die Geschwindigkeit, in der dies vonstatten geht, ist so hoch wie nie zuvor. Die Hauptursache dafür bildet die Kultivierung von Landflächen für Anbau und Tierzucht.

Das Habitat vieler Tiere wird durch unsere heutige Landnutzung zerstört, so ein Bericht des Umweltprogramms der UN (UNEP) und der Denkfabrik Chatham House. Dadurch wird das Artensterben weltweit in einer drastischen Geschwindigkeit vorangetrieben. Die Rate ist höher als im Durchschnitt der letzten 10 Millionen Jahre.

Schuld daran ist neben dem Klimawandel vor allem die weltweite Nahrungsproduktion: Die letzten Jahrzehnte waren getrieben vom „cheaper food“-Paradigma – immer mehr Nahrung zu immer billigeren Preisen. Aufgrund der sehr hohen Bodenbelastung müssen zum Anbau vermehrt Dünger, Pestizide, Energie, sowie Land und Wasser genutzt werden. Auch Monokulturen und zu schweres Umpflügen von Flächen haben einen negativen Einfluss auf Umwelt und Artenvielfalt, denn so werden viele heimische Pflanzen verdrängt sowie Nester, Unterschlüpfe und Nahrungsgrundlagen von Vögeln, Säugetieren und Insekten zerstört. Das alles hat seine Spuren hinterlassen: Böden sind ausgelaugt, was wiederum zur Erschließung von neuen, bis dato unberührten Flächen führt, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden – ein Teufelskreis. Übrig bleibt dann nur brache, tote Erde.