Frau im Schnee

Endlich wieder Schnee: Macht der Klimawandel eine Pause?

Der Klimawandel ist auf dem Vormarsch – das sollte mittlerweile eigentlich jedem*r bewusst sein. Durch die Corona-Pandemie hat die Erderwärmung jedoch deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommen als noch in den Vorjahren. Die starken Schneefälle in weiten Teilen Deutschlands haben die Ansicht nur noch weiter verstärkt, dass der Klimawandel in diesem Winter tatsächlich eine Pause zu machen scheint – doch da ist nicht viel dran. Wir erklären euch, wieso.

Die Bilder aus Madrid gingen um die Welt: Menschen mit Skiern auf dem Weg zur Arbeit, Kinder, die fröhlich einen Hang hinunterrodeln. So etwas gibt es in der spanischen Hauptstadt, wo die Temperaturen im Winter meist zwischen 3 und 12 Grad liegen, nicht alle Tage. Die weißen Massen in den Straßen erweckten bei vielen den Eindruck, dass an der These mit dem milden Winter und den steigenden Temperaturen wohl nicht viel dran sein kann.

Dr. Thomas Sterr kann dem nur widersprechen. Er leitet den Studiengang „Climate Change Management and Engineering“ an der SRH Hochschule Heidelberg und ist Experte für Klimafragen. Wichtig sei die langfristige Entwicklung, so Sterr. Nur, weil eine Jahreszeit tatsächlich etwas kühler als sonst ausfalle, hieße das nicht, dass der Klimawandel jetzt abgehakt sei. Wenn sich ein entsprechender Trend über mindestens 30 Jahre fortgesetzt hat, lässt sich von einer dauerhaften Veränderung sprechen. Im Falle des winterlichen Klimas ist diese Bedingung definitiv erfüllt: Die durchschnittliche Temperatur weicht beinahe jedes Jahr weiter vom Idealmaß ab. Erst 2020 war sogar der Rekord für den europaweit mildesten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gebrochen worden.