Die erste gemeinsame Wohnung: Zwischen Romantik und Konflikten

Die erste gemeinsame Wohnung – für viele ist das ein Meilenstein in der Beziehung verbunden mit Freude auf die Zweisamkeit, Aufregung und Neugier, aber auch Ängsten und Zweifeln. Schließlich birgt der Umzug ins gemeinsame Heim auch viel Konfliktpotenzial. 

Disclaimer: Der Artikel basiert auf den Erfahrungen unserer Autorin.

Als ich selbst vor mittlerweile drei Jahren mit meinem Freund den Entschluss fasste zusammenzuziehen, war ich voller Vorfreude und malte mir schon aus, wie wir die Wohnung einrichten, zusammen kochen, jeden Abend gemeinsam einschlafen und morgens wieder zusammen aufwachen würden. Wie ich allerdings feststellen musste, bedeutet der Traum vom gemeinsamen Heim nicht nur mehr Zweisamkeit und Privatsphäre, sondern auch viel Arbeit, Diskussionen und Kompromisse.

Erwartungen kommunizieren

Da wir beide noch zu Hause bei unseren Eltern wohnten, konnten wir nicht einfach in die Wohnung des jeweils anderen einziehen, sondern mussten uns gemeinsam auf Wohnungssuche begeben. Mit Hartnäckigkeit und einer großen Portion Glück erhielten wir direkt für die erste Wohnung, die wir besichtigt hatten, eine Zusage. So viel Glück hat nicht jede*r, weshalb man sich auf viele Besichtigungen, unangenehme Fragen und Absagen einstellen sollte. Vorab ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie die gemeinsame Wohnung aussehen soll: Wie viele Zimmer soll sie haben? In welche Wohngegend möchtet ihr? Oder wollt ihr vielleicht sogar in eine andere Stadt ziehen? Sich über die Erwartungen und Vorstellungen auszutauschen, ist der erste Schritt, um dem Traum einer gemeinsamen Wohnung näher zu kommen. 

Tabuthema Finanzen

Wie können die Kosten für die gemeinsame Wohnung (sowohl laufende Mietkosten als auch einmalige Anschaffungen) fair aufgeteilt werden? Der erste Gedanke ist wahrscheinlich: Ganz einfach, jede*r bezahlt von allem die Hälfte. Doch ist das wirklich gerecht? Verdienen beide Partner*innen gleich viel? Und was passiert, wenn die Beziehung doch irgendwann in die Brüche geht? Für diesen Fall ist es sinnvoll, darüber zu sprechen, wer später welches Möbelstück behalten möchte und dies auch selbst zu bezahlen. Klingt nicht gerade romantisch, erspart einem im Zweifelsfall allerdings viele Diskussionen, Zeit und Nerven. Auch bei den Mietkosten ist es in den meisten Fällen nicht die gerechteste Lösung, wenn beide Partner*innen den gleichen Betrag zahlen. Eine Alternative besteht darin, die Mietkosten anteilig abhängig vom jeweiligen Einkommen aufzuteilen.