Sex sells: Instagram-Fotograf Sebastian Nagel
ZEITjUNG: Du sagst selbst, du hast es dir zur Aufgabe gemacht, Schönheit und Emotionen in deinen Fotografien festzuhalten. Was möchtest du mit deiner Arbeit genau bezwecken und konkret zum Ausdruck bringen – bestimmte Emotionen oder ein bestimmtes Konzept, das zugrunde liegt oder zum Ausdruck gebracht werden soll?
Sebastian Nagel: Ein spezielles Konzept hab ich eigentlich in keinem Shooting, ich habe keinen Leitfaden, an dem ich mich irgendwie entlanghangel. Klar, wenn ich jetzt ne bestimmte Idee hab, irgendwas mit Wunderkerzen, mit nem krassen Gegenlicht oder so, dann besteht ein grobes Konzept. Das Hauptding für mich ist aber eigentlich, dass sich das Model zu tausend Prozent wohlfühlen muss. In meinen Augen kann man auch erst dann ein schönes, ästhetisches und ehrliches Bild machen.
ZEITjUNG: Wie sieht denn dann die Zusammenarbeit mit den Frauen aus, die du fotografierst? Haben die ein Mitspracherecht bei Gestaltung, Outfit und Konzept?
Sebastian Nagel: Das ist komplett 50/50. Wie gesagt, das Model muss sich wohlfühlen, das ist das A und O. Ich würde niemals ein Model in irgendein Outfit stopfen, was ihr nicht gefällt. Das überlasse ich komplett den Models, die können anziehen, was sie wollen.
ZEITjUNG: Warum fotografierst du ausschließlich Frauen?
Sebastian Nagel: Ich fotografiere nicht ausschließlich Frauen – aber klar, auf Instagram findest du nur solche Bilder. Ich mach zum Beispiel auch Landschaft, nach wie vor noch ein bisschen Astro, auch ganz viel Produktfotografie. Aber ich sag mal so, ich hab mir jetzt mit den über 200.000 Followern ein Publikum angelacht. Wenn ich da jetzt mit Männern anfangen oder großartig mixen würde, mit Landschafts- oder Produktfotografie, das würde nicht gut ankommen.