James Hersey bei ZEITjUNG

#FragenNachZahlen mit James Hersey: „Mit was gibst du gerne an?“

Aus Österreich kommt derzeit so viel gute Musik. Besonders aus Wien, deiner Heimatstadt, strömen seit Jahren die Musiker. Was ist das Geheimrezept?
Wien ist schon immer ein Platz, an dem alternative Gedanken durchbrechen wollen. Ein Beispiel ist das Alternativradio FM4 in Wien, die sind immer an der forefornt hinsichtlich experimenteller Sachen. Oft ist das wirres, aber gutes Zeug. Aus Wien kommen Menschen, die riskieren. Wanda riskiert mit Texten, Bilderbuch riskiert mit ihrer crazy weirdness. Oder Yung Hurn, der mit seiner Psychoart auffällt: so ganz ehrlich, fast schon aggressiv ehrlich. Sowas motiviert einen selbst. Das sind Experimente, die Wände durchbrechen. Ich bin nicht so experimentell. Ich will einfach nur schöne Sachen entdecken und diese der Welt zeigen. Es geht mir nicht darum möglichst anzuecken. Eigentlich im Gegenteil: Ich will alle gern haben.

Du meintest gerade, du willst keine Gemüter aufwühlen. Aber was ist mit dir: hat dich zum Beispiel dein Erfolg der letzten Jahre aufgewühlt?
Oberflächlich habe ich das versteckt und versucht wirklich daran zu glauben, dass es mich nicht stört. Aber das ist jetzt ein paar Jahre her und ich hatte Zeit zur Ruhe zu kommen und deswegen ist diese Platte auch so entspannt geworden. Mittlerweile habe ich eingesehen, dass es ein bisschen zu viel ist. Ich finde es einfach schön, dass so viele Leute meine Musik mögen und dass ihnen egal ist, wer ich bin.

Ihr geht jetzt auf Europatour, so wenige können es also nicht sein, die euch kennen.
Stimmt. Wir spielen 16 Shows. Was ich noch sagen wollte, dieses Aufreiben und Provozieren ist mittlerweile auch Mainstream. Schon fast boring. Ich hab diesen Zwang, genau nicht zu befolgen, was alle anderen machen. Ich segle da einfach so durch. Ich genieße meine Reise.

 

#FragenNachZahlen

 


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Bildquelle: ZEITjUNG.