„Friendship-Breakup“: Wie man mit einer zerbrochenen Freundschaft umgeht

Eine Trennung ist schmerzhaft. Genau so verhält es sich bei einem „Friendship-Breakup“ und trotzdem wird viel zu selten über das Ende einer Freundschaft sowie seine Auswirkungen geredet.

„Willst du mit mir befreundet sein?“ – „Ja, gerne!“

Das Gefühl, dass es als Kind leichter war, neue Freunde zu finden, kommt nicht von irgendwo her. Denn laut Therapeutin Miriam Kirmayer lernen wir bereits in jungen Jahren, Freundschaften zu schließen. Dieser Lernvorgang nimmt mit dem Älterwerden ab, sodass wir im Erwachsenenalter meist aufhören, aktiv Freunde zu suchen. Eine Studie aus 2017 zeigte allerdings, dass Freundschaften im Laufe des Lebens immer wichtiger für unser Wohlergehen werden. Dementsprechend schmerzhaft und groß kann der Verlust sein, sobald eine Freundschaft endet. Ein sogenannter „Friendship-Breakup“ geht nie völlig spurlos an uns vorbei und oftmals haben wir lange danach noch damit zu kämpfen, ob bewusst oder unbewusst. Daher ist es wichtig, sich mit seinen Gefühlen, sowie seinem Verhalten in Bezug auf eine*n verlorene*n Freund*in auseinanderzusetzen. Vielleicht werden sich die folgenden Tipps für einige unter euch als hilfreich erweisen.

Tipp 1: Ausblenden

Man schwelgt gerne in Erinnerungen, insbesondere dann, wenn man (nicht so) gute Zeiten romantisiert. Es kann helfen, die*den ehemalige*n Freund*in auf sämtlichen Sozialen Medien zu blockieren, damit man erst gar nicht mit Stories auf Instagram und Co. konfrontiert wird. Auch sollten Bilder, Videos oder auch Chatverläufe zumindest von dem Gerät entfernt werden, das wir täglich nutzen. Das hält vom ewigen Scrollen und Nachlesen ab, damit man besser Distanz aufbauen kann.

Tipp 2: Gefühle anerkennen

Auch wenn man wütend auf eine Person ist und deshalb erstmal nichts von ihr hören möchte, muss man nicht die*den Starke*n in der Situation spielen. Man durchlebt in einem Friendship-Breakup eben einen Verlust. Hinter all der Wut, die die Person der eigenen Ansicht nach vielleicht verdient, stecken also trotzdem oft Enttäuschung und Trauer. Es ist mehr als okay, sich seinen Schmerz einzugestehen und ihn mit seinem vertraulichen Umfeld zu teilen, seine Verletzlichkeit zu zeigen.

Tipp 3: Grenzen setzen und wahren

Wenn eine der beiden Seiten der Beziehung ein Ende setzt oder Raum braucht, um gewisse Ereignisse zu verarbeiten, sollte dies respektiert werden. Das Gespräch am Ende zu suchen, sich zu entschuldigen und Fehler anzusprechen, kann von großem Nutzen für gegenseitiges Verständnis und die eigene Entwicklung sein. Dennoch sollte man die Freundschaft nicht zwanghaft zurückfordern, trotz dessen, dass man sich von nun an bessern möchte. Es gilt, die Entscheidung des Gegenübers zu akzeptieren, statt nur auf seine Bedürfnisse zu achten – auch, wenn es weh tut.