FSK & USK – Häufige Fragen rund um die Alterskennzeichnung 

Zwar sind die FSK und USK nichts Neues mehr, jedoch nehmen sie heute eine zunehmend wichtige Rolle ein. Denn im Zuge des digitalen Zeitalters entwickelt sich die Medienlandschaft zu einer nahezu grenzenlosen Welt. Diese prägt sich überwiegend von stimulationsorientierten Inhalten, welche auf eine hohe Konsumzeit abzielen.  

Die Verbraucher von den negativen Auswirkungen der Filme und Spiele zu schützen, hat sich darunter die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) für Filme und die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für Computerspiele zur Verantwortung gemacht. Ein Blick hinter die Kulissen dieser Selbstkontrollgremien ermöglicht es, die Mechanismen des Jugendschutzes besser zu verstehen und ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft zu erkennen. 

Was ist die FSK? 

Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) setzt sich mit der Altersfreigabeprüfung von … 

  • Filmen,  
  • Kurzfilmen,  
  • Videoclips, 
  • Trailern  
  • und anderen Trägermedien 

auseinander. Sie fokussiert sich darunter auf Medien, welche für die öffentliche Vorführung und Verbreitung vorgesehen sind. Die Stelle legt darunter lediglich Altersfreigaben für Deutschland fest. Dies liegt daran, dass Gesetze und Regelungen rund um den Jugendschutz von Land zu Land unterschiedlich sind. 

Warum ist die FSK für Filmschaffende sinnvoll? 

Das Wort „Freiwillige“ in FSK beschreibt zusammengefasst, dass die Vorlage und Prüfung der Medien nicht verpflichtend ist. Für Filmemacher gibt es keine Vorlagepflicht und sie müssen für die Prüfung einen Antrag stellen. Trotz dessen entscheiden sich viele dazu, ihre medialen Inhalte zur Prüfung einzureichen. Dies liegt daran, dass das Jugendschutzgesetz Bedingungen für die Veröffentlichung von Kino- und Videofilmen aufstellt: 

Laut Jugendschutzgesetz müssen vorgeführte Inhalte eine FSK-Prüfung durchlaufen und über eine Altersfreigabekennzeichnung verfügen, wenn sie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gezeigt werden. Sollte keine Kennzeichnung vorhanden sein, ist davon auszugehen, dass der jeweilige Inhalt nur für Erwachsene geeignet ist. Dementsprechend dürfen nicht-gekennzeichnete Medien, welche auch als „unrated“ gekennzeichnet werden, nur Erwachsenen anschauen. Dies wiederum minimiert die Zuschaueranzahl des Inhalts, was im schlimmsten Fall Auswirkungen auf den Gewinn hat. 

Wie wird das FSK-Kennzeichen vergeben? 

Die Alterskennzeichnung für Filme basiert auf verschiedenen Verfahren. In Kooperation mit der Filmwirtschaft setzt sich die oberste Landesjugendbehörde mit der Vergabe auseinander. Dabei bewerten fachkundige Prüfausschüsse die vorgelegten Medien und entscheiden über die Altersfreigabe. Die Entscheidung erfolgt dabei sinngemäß nach Grundsätzen und Richtlinien zum Jugendschutz. So wird auf Basis des Jugendschutzgesetz (JuSchG) und der FSK-Grundsätze sichergestellt, dass die Prüfung fair erfolgt. 

Was ist die USK? 

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) spielt in Deutschland eine entscheidende Rolle im von Kindern und Jugendlichen vor ungeeigneten Inhalten. Sie ist ähnlich wie die FSK bei Filmen die maßgebliche Instanz für die Alterskennzeichnung von Inhalten. Im Gegensatz zu der FSK setzt sie sich jedoch mit Inhalten wie … 

  • Trailern 
  • Computerspielen 
  • Konsolenspielen 
  • und weiteren digitalen Spielinhalten 

auseinander. Die USK fokussiert sich darunter seit 2003 auf Spielinhalten, welche für die öffentliche Verbreitung vorgesehen sind. Ihr Einsatz zur Altersprüfung von Spielen wird auch vom deutschen Jugendschutzgesetz unterstützt: Gemäß der Paragrafen 12 und 14 des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) müssen öffentlich zugängliche Computer- und Konsolenspiele, eine altersgerechte Kennzeichnung tragen. 

Warum ist die USK für mehr Spielsicherheit sinnvoll? 

Insgesamt definieren die Kennzeichen den Begriff „altersgerecht“. Zwar kann die persönliche Definition von den vorgegebenen Richtlinien abweichen, jedoch verfolgen diese ein klares Ziel: den Schutz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Alterseinstufungen helfen, potenzielle Gefahren wie  

  • exzessive Gewaltdarstellung,  
  • explizite Inhalte  
  • oder problematische Themen  

zu identifizieren. Durch die Kennzeichnung wird Eltern und Erziehungsberechtigten ermöglicht, die Spieleauswahl ihrer Kinder entsprechend den Altersfreigaben zu steuern. Sollte die eigene Definition von „altersgerecht“ von der USK-Einstufung abweichen, so sollte die USK-Altersfreigabe trotzdem berücksichtigt werden. Denn neben offensichtlichen Gewaltdarstellungen können Spiele bewusstseinsverändernde Auswirkungen haben. Diese sind auf den ersten Blick nicht zwingend erkennbar. 

Sonderfall: Wo greift die USK nicht ein? 

Es gibt verschiedene Sonderfälle, in welchen den USK keine Altersfreigaben aussprechen kann. Ein in den letzten Jahren besonders hervorgehobener Sonderfall bezieht sich auf Onlinecasinos. Diese fallen nämlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, da sie nicht als Unterhaltungssoftware im herkömmlichen Sinne gelten.  

Die digitalen Spielhallen unterliegen in Deutschland dem Glücksspielstaatsvertrag sowie den Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder. Diese Behörden gewährleisten die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften im Glücksspielsektor, um faire Bedingungen, Jugendschutz und Spielsuchtprävention zu gewährleisten. Ein Spielcasino, welches verantwortungsbewussten Spielerschutz betreibt, erhält einen Platz auf einer speziellen Whitelist:  

„Gemäß § 9 Abs. 8 GlüStV 2021 veröffentlicht die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder im Internet eine gemeinsame amtliche Liste (Whitelist), in der die Veranstalter und Vermittler von Glücksspielen aufgeführt werden, die über eine Erlaubnis oder Konzession nach dem GlüStV 2021 verfügen. Diese erlaubten Anbieter sind laut § 6e Abs. 3 GlüStV 2021 dazu verpflichtet, auf der Startseite ihrer Internetseite aufzuführen, dass sie über die staatliche Erlaubnis verfügen. Sie müssen zudem Angaben dazu machen, welche Behörde diese Erlaubnis erteilt hat.“ 

Spielern wird vor der Wahl einer digitalen Spielhalle nahegelegt, ihre Seriosität auf Basis des Eintrags auf der Startseite zu prüfen. Des Weiteren informieren verantwortungsbewusste Anbieter über ihre Maßnahmen zum Spielerschutz und die Suchtgefahr hinter ihren Spielen.  

Welche Altersfreigaben gibt es? 

In Deutschland wird die Altersfreigabe auf fünf verschiedene Klassen heruntergebrochen.  Dies gibt das Jugendschutzgesetz im Paragraf 14 (Kennzeichnung von Filmen und Spielprogrammen) vor. Inhalte werden mit folgenden Altersfreigaben vergeben: 

  • „Freigegeben ohne Altersbeschränkung“ 
  • „Freigegeben ab sechs Jahren“ 
  • „Freigegeben ab zwölf Jahren“ 
  • „Freigegeben ab sechzehn Jahren“ 
  • „Keine Jugendfreigabe“ (umgangssprachlich: Freigegeben ab 18 Jahren) 

Wenn es sich wie bei Onlinecasinos um keine Filme oder Spielprogramme handelt, so liegt die Zuständigkeit für die Altersfreigabe in Deutschland bei verschiedenen Stellen. Wann welche Stelle gefragt ist, hängt von der Art des Mediums ab. Für Musik und Musiktitel ist beispielsweise die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) zuständig. Die Altersfreigabe von Büchern und Printmedien wiederum obliegt der Verantwortung der Verlage, Autoren und Händler. 

Bilder 

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