„Palworld“: Wird Nintendo wegen Pokémon-Ähnlichkeit klagen?

„Pokémon mit Knarren und Zwangsarbeit“: Das war sehr lange Zeit die Sicht der Welt auf „Palworld“, das neue Spiel der Entwickler*innen von Pocketpair Inc. Diese hat sich mit dem Release am 19. Januar 2024 zum einen bestätigt, zum anderen aber auch nicht.

Spielerisch gesehen haben „Palworld“ und „Pokémon“ nämlich nur gemein, dass du in beiden Spielen mysteriöse Kreaturen einfängst, indem du mit Bällen nach ihnen wirfst. Im Kern ist „Palworld“ ein Survival-Spiel: Du fängst mit nichts an, sammelst Ressourcen wie Holz und Stein, baust dir ein kleines Zuhause auf und fängst recht schnell deine ersten Pals.

Um Pals zu fangen, brauchst du sogenannte Pal-Sphären. Deren In-Game-Modell sieht zwar nicht wie ein Pokéball aus, das Interface-Symbol ähnelt dem Vorbild aber doch recht stark. Zum von Pokémon „inspirierten“ Design kommen wir später noch.

Macht das Spiel überhaupt Spaß?

Ich selbst habe so um die 30 Minuten hineingespielt und muss sagen, dass es bisher echt keinen schlechten Eindruck macht: Das Spiel sieht gut aus und spielt sich auch so, obwohl es noch im Early-Access ist (also noch weiterentwickelt wird).

Im Gegensatz zur Welt von „Pokémon“ ist die von „Palworld“ aber bei weitem nicht so familienfreundlich. Da werden die süßen Pals schnell mal zu unfreiwilligen Arbeitskräften, die für dich am Fließband Waffen produzieren. Dieser Kontrast hat dem Spiel bereits zur Ankündigung große Aufmerksamkeit beschert. So lassen sich Pals zum Beispiel auch für Nahrung schlachten (wozu man natürlich sagen kann, dass wir in der echten Welt keinen Deut besser sind) oder, um anderen Pals im Umfeld Angst einzujagen. Dadurch „motivieren“ wir sie, ihre Arbeit schneller zu erledigen. Andere Pals lassen sich mit Raketenwerfern abfeuern und so weiter und so fort – die Liste an Schabernack und Verbrechen, die man begehen kann, ist ziemlich lang.

Bildquelle: Palworld Presse-Kit; © Pocketpair, Inc.

Die Betonung liegt aber auf „kann“: Das Spiel zwingt einen nicht dazu, es so zu spielen, was man den Entwickler*innen doch zugutehalten darf. Wer innerhalb dieser Spielwelt einfach nur böse sein will (was in einem Spiel ja auch Spaß machen darf), kann das sein – wer das nicht will, muss es auch nicht.