Handwerk hat goldenen Boden – In diesen Berufen lohnt sich der Meistertitel

Auch das Handwerk bleibt von dem generellen Fachkräftemangel nicht verschont. Der ZDH, der Zentralverband des Deutschen Handwerks, schätzt die Zahl der offenen Stellen auf 250.000 – auch, wenn die Branche grundsätzlich boomt.

Viele Menschen, die eine Ausbildung in einem Handwerksberuf absolviert haben, streben es an, ihren Meister zu machen, beispielsweise bei der Bildungsakademie Stuttgart. Doch welche Berufe sind für diese Weiterbildung besonders empfehlenswert? Der folgende Artikel liefert die Antwort.

Meistertitel – In welchem Beruf ist er am lukrativsten?

Von der Weiterbildung profitieren nach aktuellen Statistiken vor allem die Elektroniker. Mit einer Ausbildung verdienen die Beschäftigten im Durchschnitt circa 36.000 Euro. Das Einkommen kann durch den Meistertitel dann auf rund 44.800 Euro erhöht werden. Auch die Gehälter von Dachdeckern, Maurern und Zimmerern können sich nach der Weiterbildung sehen lassen: Diese liegen zwischen 40.100 und 40.300 Euro. Nach der Meisterprüfung können Goldschmiede mit einem Gehaltszuwachs zwischen 6.600 und 6.800 Euro pro Jahr rechnen.

Doch den größten Sprung im Gehalt können laut Analysen die Fleischer für sich beanspruchen. Mit der Weiterbildung verdienen die Beschäftigten im Jahr circa 33.800 Euro, wodurch ihr Gehalt um 25 Prozent höher ist als bei den Fleischern, die keinen Meistertitel vorweisen können. Nach ihrer Ausbildung müssen diese sich mit rund 27.000 Euro pro Jahr zufriedengeben.

Friseure und Kosmetiker profitieren kaum

Bei den Kosmetikern und Friseuren verhält sich die Lage anders. Ihr Gehalt liegt nach der Ausbildung bei jährlich circa 22.000 Euro. Durch den Meistertitel steigt es lediglich auf 24.500 Euro. Dieser Anstieg des Gehalts ist damit der geringste von allen ausgewerteten Berufen – er beträgt lediglich zehn Prozent. Einen etwas größeren Vorteil bietet die Weiterbildung für Tischler. Nach dem abgeschlossenen Meister erhöht sich ihr jährliches Gehalt von circa 30.300 Euro auf 34.300 Euro.

Allerdings ist es dabei wichtig zu wissen, dass der Anstieg des Gehalts nicht direkt mit dem bestandenen Meistertitel zu erwarten ist. Oft dauert es noch einige Zeit, bis die genannten Gehälter tatsächlich realisiert werden.

Möglichkeiten zur Weiterbildung nach bestandener Gesellenprüfung

Ihre Kompetenzen können Beschäftigte im Handwerk nach ihrer erfolgreich beendeten Ausbildung durch drei Stufen der Fortbildung ausbauen. Ein Abschluss als Spezialist bildet dabei nach der Gesellenausbildung die erste Fortbildungsstufe. Die zweite Fortbildungsstufe stellt dann der Meistertitel dar, dieser steht auf der gleichen Stufe wie der Bachelorabschluss an einer Hochschule. Der Betriebswirt nach der Handwerksordnung kann dann die dritte Stufe der Fortbildung bilden und ist mit einem Masterabschluss an einer Hochschule gleichzusetzen.

Mit dem Meistertitel muss die Karriere damit noch lange nicht vorbei sein. Allerdings ist es nötig, dass ein ausreichendes Ausmaß an Selbstdisziplin und Motivation vorhanden ist, denn die Weiterbildungen neben dem Beruf sind äußerst anstrengend. Belohnt werden diese Anstrengungen auf lange Sicht allerdings durch ein wesentliches höheres Gehalt und das erworbene Expertenwissen.

Meistertitel – Für wen lohnt er sich?

Natürlich ist nicht nur der zusätzliche Lernaufwand eine Hürde, sondern auch die Kosten und die Zeit, die in die Weiterbildung investiert werden müssen. Beschäftigte sollten sich daher im ersten Schritt die Frage stellen, ob der Meistertitel zu ihren aktuellen Lebensumständen und Zielen passt.

Beispielsweise kann durch die Qualifikation des Meisters die Übernahme oder die Gründung eines eigenen Unternehmens verfolgt werden. Vielleicht steht allerdings auch eine besondere Technik der jeweiligen Branche im Fokus, die durch die Ausbildung zum Meister vertieft werden soll. Generell zeigt sich der Meistertitel für alle Beschäftigten als lohnenswert, die ihren eigenen Betrieb eröffnen oder ihr Fachwissen vertiefen möchten.