Vorgestellt: U 25 hilft bei Suizid-Gedanken

Social Entrepreneurship, Aktivismus & Co: In dieser Rubrik stellen wir euch Menschen und Initiativen vor, die mit ihren Ideen die Welt ein kleines Stückchen besser machen.

Wer in einer aussichtslosen Lage ist, kann oft nicht die Energie aufbringen, sich um einen Therapieplatz zu kümmern oder traut sich nicht, Familie und Freunde um Hilfe zu bitten. Gerade im letzten Jahr haben bei vielen Menschen Gefühle der Einsamkeit und des Auf-sich-allein-gestellt-Seins noch zugenommen. Gleichzeitig sind Strukturen, die sonst Halt geben, weggefallen und man hat viel mehr Zeit, zu grübeln. Bei jungen Menschen, die im Home-Schooling oder Homeoffice sind oder auch von zuhause aus studieren, reduzieren sich automatisch die Kontakte und damit die Anzahl derer, die eine mögliche Krise bemerken und Hilfe anbieten könnten. Dabei kann schon etwas Verständnis und Beistand viel bewirken. 

Die Initiative U25 bietet jungen Menschen mit Suizidgedanken kostenlose Mailberatung an. Dabei werden die Hürden, sich Hilfe zu suchen besonders klein gehalten. Über die Internet-Seite https://www.u25-deutschland.de kann man über einen Button eine anonyme Mail schreiben und seine Probleme schildern. Die Beratung wird dann ebenfalls per Mail von Gleichaltrigen, den sogenannten „Peers“, durchgeführt. Diese wurden zuvor von U25 speziell ausgebildet und arbeiten ehrenamtlich für die Beratung. Oft entsteht aus der ersten Kontaktaufnahme ein längerer Mailkontakt, der den Hilfesuchenden Halt bieten kann. Wie auch Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen unterliegen die Peer-Berater*innen der Schweigepflicht. Viele der Beratenden haben selbst Krisen erlebt und befinden sich in ähnlichen Lebensabschnitten wie die Hilfesuchenden.

Neben der Mailberatung bietet U25 auch Möglichkeiten an, sich über Themen der psychischen Gesundheit zu informieren: Auf der Homepage findet man übersichtliche Infomaterialien zu Themen von Essstörungen über Borderline bis zu Suizid. Dort findet man auch die Information, dass sich in Deutschland alle 56 Minuten jemand das Leben nimmt. Es wird davon ausgegangen, dass dies sogar alle sechs Minuten versucht wird. Bei Menschen unter 25 Jahren wird diese Rate nochmals um einiges höher vermutet. Ausweglos erscheinende Situationen, die zu Depressionen und Suidzid-Gedanken führen können, treten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter besonders häufig auf. Da ist es wichtig, zu wissen, wo man Hilfe und Verständnis finden kann.