Ein Mann mit einem weißen Hemd und eine Frau mit weißem Kleid sitzen Rücken an Rücken auf einer weißen Treppe

Hochsensibel? Tipps für Paare

Den Mittelpunkt freigeben

Ja, wir brauchen viel Zeit für uns und am besten auch rund um die Uhr eine*n gute*n Zuhörer*in. Eine Beziehung mit einer hochsensiblen Person ist aber auch kein Bereitschaftsdienst: Man darf von dem*der Partner*in nicht erwarten, dass er*sie sich dauerhaft um einen sorgt und dass man nur aufgrund seiner besonderen Bedürfnisse immer im Mittelpunkt steht. Auch nicht-hochsensible Menschen haben Sorgen und negative Gedanken, lassen sich von diesen in der Regel aber nicht in ihrem Alltag einschränken. Das heißt aber nicht, dass sie nicht existieren. Sich dann stundenlang um den*die Andere*n zu kümmern und sich mit seinen*ihren Problemen zu beschäftigen, ist nicht immer förderlich. Auch sonst möchte dein*e Partner*in vielleicht nicht zum hundertsten Mal dasselbe Thema durchkauen oder immer wieder mit dir über dieselbe Sache nachdenken. Wir sollten unsere eigenen Wünsche häufiger reflektieren, Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen und abschätzen, ob wir unserem*r Partner*in vielleicht manchmal zur Last fallen, ohne, dass wir es merken. Schließlich sind unsere Liebsten dafür da, uns zu helfen und zu unterstützen, aber nicht dafür, uns vor uns selbst zu retten.

Nicht sofort die Reißleine ziehen

Welche hochsensible Person kennt es nicht – eine leichte Änderung der Stimmlage oder eine WhatsApp-Nachricht ohne Emojis und wir denken sofort, dass etwas mit unserem*r Partner*in nicht in Ordnung ist, wir womöglich sogar einen schweren Fehler gemacht haben. In der Regel stellt sich nachher heraus, dass eigentlich alles in bester Ordnung ist. Wie immer gilt auch hier: Communication is key. Solche Situationen kann man vorbeugen, indem man, vielleicht noch ein bisschen häufiger als in „normalen“ Beziehungen, darüber spricht, ob es irgendetwas gibt, was einen an der Beziehung und an dem*der Partner*in momentan stört. Lautet die Antwort nein oder wurden die Probleme beseitigt, liegt es an uns, dies auch zu akzeptieren und nicht jede Kleinigkeit zu hinterfragen. Um das auch durchzuhalten, können wir uns etwas von unseren Partner*innen abgucken – einfach mal logisch denken, anstatt die Gefühle überhand nehmen zu lassen.