Hund in Großstadt

Hunde in der Großstadt: Dogsitting und Co.

Hunde in der Großstadt können schwierig sein: Dogsitting ist eine Option für alle, die sich aus Zeit-, Geld- oder Platzgründen keinen eigenen Vierbeiner zulegen wollen. Zweimal pro Woche knuddelt, spielt und spaziert man für ein paar Stunden. Die Zeit mit dem Hund ist ein bisschen Alternative zum Uni-Stress und ein Ausgleich für den Alltag in der Großstadt. 

Disclaimer: Der Artikel basiert auf den Erfahrungen unserer Autorin.

Rückblickend war das Aufwachsen neben Tieren für mich das Schönste an meiner Kindheit. Spielen mit den eigenen Hunden, kuscheln mit der Katze von nebenan, beim Spaziergang die Schafe durch den Zaun streicheln.  

Das Ganze hat sich geändert, als ich in die Großstadt gezogen bin: Hier haben meine Freund*innen keine Haustiere, die nächsten Bauernhöfe sind weit weg und meine Nachbar*innen haben leider keine Katzen. Als Person, die jeden Hund im Park am liebsten mit nach Hause nehmen würde, bin ich hier wohl nicht besonders gut aufgehoben. Oder? 

Spontaneität war gestern 

Es spricht eine Menge für Haustiere. Mit ihnen schütten wir Oxytocin aus, werden aktiver und haben eine*n Freund*in mehr im Leben. Aber um die Worte aller Eltern nachzusprechen, deren Kinder einen Welpen wollen: „Haustiere sind eine große Verantwortung.“ Und zu der großen Verantwortung kommen noch Kosten für Futter, Tierärzt*innen, Leinen, Decken, Körbe, Ställe und hundert andere Dinge dazu. Klar kann man hier abwägen, aber wenn man sich für mehr als einen Hamster entscheidet, fließt nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Zeit in ein Haustier.

Ein Hund muss mindestens dreimal am Tag raus, und zwar länger als nur zehn Minuten. Ganz abgesehen davon, dass man nicht mehr flexibel ist. Nach der Vorlesung erstmal zu Freund*innen? Geht nicht so einfach. Spontan in den Urlaub fahren? Geht auch nicht so einfach. Praktikum für zwei Wochen in einer anderen Stadt? Umziehen? Alles nicht so einfach. Das sind zumindest die Gedanken, die mir im ersten Semester durch den Kopf gegangen sind.  

Selbstversuch: Hund als Leihgabe 

Ich wollte einen Hund, war mir aber auch dessen bewusst, dass das nichts wird. Ich hatte nicht das Geld, nicht die Zeit und zu viele Pläne für die Zukunft, bei denen ich nicht noch einen Hund einplanen konnte.  

Ein paar Monate später kam meine Freundin auf die Idee, sich eine App runterzuladen. Das Konzept war simpel: Menschen mit Hund suchen eine Person, die zwischendurch auf den Hund aufpassen kann – aber nicht für Geld. Die Leute, die auf den Hund aufpassen, bekommen die Zeit mit dem Hund als Bezahlung. Meine Mitbewohnerin versteht das Konzept bis heute nicht, jede*r Tierfanatiker*in unter euch schon: Zeit mit dem Hund ist Bezahlung genug.