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Interview mit einer Sexhotline-Arbeiterin: „Ich musste nicht probestöhnen“

Ein Anruf bei einem Freund hätte es also oft auch getan. Heute muss man ja nicht mehr dafür zahlen, auf Touren gebracht zu werden: man geht ins Internet oder man startet eine App und sextet oder hat privat Telefonsex. Das macht die Hotlines ja total überflüssig.

Ich weiß auch nichts mehr von großen Hotlines. Die kostenlosen Möglichkeiten sind wohl genauso ausreichend.


In der Werbung vorhin ging es ja um den Live-Chat, aber da setzen sie ja immer mehr auf Amateure. Hast du mal mit jemandem telefoniert, den du kennst?

Nee, Gott sei Dank nicht. Ich hab mich oft gefragt, was ich machen würde, wenn ich auf einmal einen Lehrer am Hörer hätte.


Hast du das Gefühl, dass die Arbeit bei der Hotline deine Sex-Vorstellungen als 18-Jährige verdorben hat?

Ja und vor allem hat das mein Bild von Männern extrem verändert. Ich hab dann gemerkt, dass ich, wenn ich einen privat kennengelernt hab, sofort darüber nachgedacht hab, welche Fetische und Vorlieben er mir verheimlicht. Welche Leichen er im Keller hat. Viele haben erzählt, dass ihre Ehefrauen daheim dies und jenes nicht machen wollen. Und dann rufen diese Typen heimlich bei dir an. Das ändert deine Sicht auf Beziehungen und Umgang mit sexuellen Vorlieben.


Hattest du zu dem Zeitpunkt eigentlich einen Freund?

Zum Schluss hin, ihm habe ich es auch erst erzählt, als es ernst wurde. Er war total eifersüchtig, ich hab ihm immer wieder versichert, dass ich ja nichts dabei empfinde, weil es nur ein Job ist, aber er hat das nicht verstanden.


Hast du dann ihm zuliebe aufgehört?

Ja, ich hab es eine Weile hinter seinem Rücken gemacht, aber als ich dann mit ihm in eine WG gezogen bin, ließ sich das nicht mehr verheimlichen. Irgendwann hat es mich sowieso gelangweilt, man kennt dann schon langsam alles, irgendwie widern dich die Perversionen dann doch an – immerhin war ich ja doch erst 18.


Wenn wir, Maxi und Sabine jetzt fertig wären, wie sähe die Verabschiedung jetzt aus?

Die meisten, die sich lange mit dir unterhalten haben, haben gefragt, ob wir uns live treffen können. Haben mir auch Geld geboten, wenn ich ihnen gebrauchte Schlüpfer schicke oder ihnen beim Wichsen zuschauen würde. Die, die den Anruf nur zum Masturbieren genutzt haben, haben direkt danach aufgelegt.


Ich habe direkt aufgelegt und bin schlafen gegangen. Ich gebe Martina lieber mal ein Bier aus.

 

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