
Immobilienkauf in Deutschland – nützliche Tipps für die Finanzierung
Der Kauf einer Immobilie ist immer mit hohen Kosten verbunden. Selbst eine kleine Wohnung mit rund 50 Quadratmetern kostet im Schnitt mehr als 170.000 Euro. Handelt es sich gar um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus inmitten einer Metropole wie Berlin, Hamburg oder München wird schnell das Zehnfache fällig. Angesichts dieser hohen Preise ist es verständlich, dass sich viele Anleger vor einem Investment Gedanken um die Finanzierung machen.
Über Fördermöglichkeiten informieren
Solange der Eigenkapitalanteil mindestens 20 bis 30 Prozent beträgt, gibt es in der Regel keine Probleme mit der Finanzierung. Trotzdem sollten sich Antragsteller über die ihnen zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten informieren, um die finanzielle Belastung zu senken und die bestmöglichen Konditionen zu erhalten. Eine interessante Option ist die staatliche Förderung durch die KfW. Die KfW bietet unterschiedliche Darlehen und Zuschüsse für Bestands- und Neubauten an. Gerade bei energieeffizienten Immobilien stehen die Chancen auf eine Förderung gut.
Angebote vergleichen
Da es bei der Frage nach der Finanzierung immer um viel Geld geht, sollten wir nie eine vorzeitige Entscheidung treffen. Um das beste Angebot zu finden, ist es sinnvoll, mehrere Angebote unterschiedlicher Banken zu vergleichen und dabei nicht nur auf die Zinsen zu achten. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die geltenden Tilgungsvereinbarungen. Es sollte etwa die Möglichkeit bestehen, einen Teil der Kreditsumme vorzeitig zurückzuzahlen und dadurch Kosten einzusparen. Beim Vergleich von Angeboten ist es wichtig, sich nicht blind auf irgendwelche Portale zu verlassen, da nicht alle davon unabhängig sind.
Kaufnebenkosten berücksichtigen
Natürlich sind die Anschaffungskosten entscheidend, aber das heißt nicht, dass wir beim Investment in eine Immobilie die Kaufnebenkosten außer Acht lassen dürfen. In Deutschland ist es vor allem die Grunderwerbssteuer, die einen erheblichen Anteil ausmacht. Sie beträgt zwischen 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises, was bereits bei einem Kaufpreis von 200.000 Euro zusätzliche Kosten von 7.000 bis 13.000 Euro verursacht. Hinzu kommen weitere Gebühren für den Notar und gegebenenfalls Makler. Während das Beauftragen eines Maklers freiwillig ist, ist eine notarielle Beurkundung des Immobilienkaufs Pflicht. Erst dann ist der Kaufvertrag rechtlich gültig.
Eigenkapital bereitstellen
Normalerweise wird ein Immobilienkredit nur dann gewährt, wenn der Antragsteller einen Teil des Kaufpreises als Eigenkapital aufbringt. Wie hoch dieser Anteil sein muss, hängt neben der jeweiligen Bank von der individuellen Situation ab. Theoretisch reicht bereits ein Eigenkapitalanteil von 10 Prozent aus, aber hier fallen die Zinsen deutlich höher aus als bei einem Eigenkapitalanteil von 20 bis 30 Prozent. Mehr ist normalerweise nicht erforderlich, um den bestmöglichen Zinssatz zu erhalten. In Ausnahmefällen ist auch eine Vollfinanzierung möglich. Allerdings nur dann, wenn der Antragsteller eine sehr gute Bonität oder andere Sicherheiten vorzuweisen hat.
Bonität prüfen
Bevor Banken einen Immobilienkredit gewähren, prüfen sie die Bonität des Antragstellers. Die Höhe des Eigenkapitals kann diesen Prozess zwar beeinflussen, aber bei häufigen Zahlungsausfällen, hohen Schulden und unzureichendem Einkommen ist eine Zusage eher unwahrscheinlich. Der Einsatz von KI bei Banken hat die Situation noch verschärft. Oft reichen bereits kleine Unstimmigkeiten bei der automatischen Bonitätsprüfung für eine Absage aus. Daher ist es sinnvoll, seine Bonität zu prüfen, gegebenenfalls zu verbessern und erst dann einen Antrag zu stellen.
Foto von MART PRODUCTION: https://www.pexels.com/de-de/foto/familie-schlussel-deal-immobilien-7415097/