Innerer Monk: Was schräge Angewohnheiten über uns verraten

Hand aufs Herz: Jede*r von uns hat vermutlich die eine oder andere Angewohnheit, bei der unsere Mitmenschen nur mit dem Kopf schütteln können. Sei es der Drang, beim Laufen keine Fugen zu berühren, sämtliche Bilder an einer Wand gerade zu rücken oder die Lautstärke des Fernsehers nur in Zweierschritten zu verstellen. All solche Dinge können vorkommen, wenn uns der „innere Monk“ mal wieder fest im Griff hat. Doch was bedeutet das eigentlich und woher kommen solche irrationalen Handlungen?

Der Begriff „Monk“ geht auf eine gleichnamige Fernsehserie zurück, deren Protagonist ein neurotischer Privatdetektiv ist. Dieser hat zahlreiche Zwänge und Phobien, die ihm seinen Alltag nicht gerade erleichtern. Spricht man jedoch von seinem eigenen inneren Monk, sind in der Regel keine zwanghaften Verhaltensstörungen gemeint, sondern eher kleine Ticks und Eigenheiten, bei denen wir uns im Alltag immer wieder ertappen. Doch aus dem inneren Monk kann auf Dauer auch ein lästiger Dauerbegleiter werden, der uns einfach nicht mehr loslässt.

Einmal Monk, immer Monk

Tatsächlich hat jeder Mensch ein gewisses Bedürfnis nach Ordnung und Struktur in seinem Leben. Dieses gilt sogar als ein menschliches Grundbedürfnis, da wir stets danach streben, Sicherheit zu verspüren. Daher orientieren wir uns nur zu gerne an wiederkehrenden Mustern im Alltag, die immer gleich ablaufen und uns so eine Konstante bieten. Dieses Bedürfnis nach Sicherheit nimmt von Person zu Person jedoch ganz unterschiedliche Ausmaße an. Während es manchen genügt, morgens stets derselben Routine nachzugehen oder jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen, schaffen sich andere noch zusätzliche Strukturen. Das kann dann wiederum die Geburtsstunde des inneren Monks sein. Denn das stetige Zählen von Stufen oder die immer gleiche Anordnung der Stifte auf dem Schreibtisch kann uns unterbewusst ebenso eine Form von Sicherheit vermitteln – so skurril sich das vielleicht im ersten Moment anhören mag.

Aber warum genau reagiert unser innerer Monk auf bestimmte Dinge, die andere dagegen völlig kaltlassen? Ganz einfach: Weil wir es uns im Laufe der Zeit so angewöhnt haben. Hierbei spielen gespeicherte Automatismen eine wesentliche Rolle. Denn haben wir uns erst einmal an bestimmte Verhaltensweisen gewöhnt, können wir diese meist nur schwer wieder ablegen. Das liegt daran, dass unser Bewusstsein gar nicht mehr aktiv daran beteiligt ist, sobald wir bestimmte Handlungsabläufe bereits fest verinnerlicht haben.

Es ist also schlichtweg eine Angewohnheit, bei jeder Treppe die Stufen zu zählen oder überall auf eine exakte Anordnung zu achten. Nicht selten behalten wir die Macken unseres inneren Monks also über viele Jahre hinweg bei, ohne uns genau über den Hintergrund unserer Handlungen im Klaren zu sein. Während sich manche also auf Zahlen fixiert haben, ist es bei anderen eher der Drang zum Ordnen und Sortieren. Solange uns solche Eigenheiten im Alltag nicht einschränken, ist ja schließlich auch nichts dabei.