
Japan entdecken ohne Warteschlangen: Drei Traumorte, die (noch) nicht jeder kennt
Japan zieht Jahr für Jahr mehr Reisende an. 2024 kamen fast 37 Millionen Tourist*innen ins Land – ein neuer Rekord. Die meisten von ihnen besuchen die berühmten Sehenswürdigkeiten: Kyoto mit seinen historischen Tempeln, Tokio mit seinen hell erleuchteten Straßen und den Mount Fuji, Japans höchsten und heiligsten Berg. Doch genau das führt zu Problemen: Überfüllte Städte, lange Warteschlangen und Einheimische, die sich zunehmend über den Massentourismus beschweren.
Um den Andrang zu reduzieren, hat Japan erste Maßnahmen ergriffen. Einige Straßen in Kyoto wurden für Tourist*innen gesperrt, um den Alltag der Einheimischen nicht zu stören. Am Mount Fuji wurde eine Ticketpflicht eingeführt, damit nicht zu viele Wandernde gleichzeitig die Hänge erklimmen. Doch wer Japans Schönheit genießen möchte, ohne sich durch Menschenmassen zu quetschen, kann auf weniger bekannte, aber ebenso faszinierende Orte ausweichen. Die Reiseplattform Evaneos hat zusammen mit Reiseexpert*innen drei Geheimtipps zusammengestellt.
Izu-Halbinsel: Tropische Strände und heiße Quellen
Südwestlich von Tokio erstreckt sich die Izu-Halbinsel – eine Region, die mit spektakulären Küsten, dichten Wäldern und heißen Quellen (Onsen) beeindruckt. Besonders reizvoll ist die kleine Stadt Shuzenji. Hier gibt es traditionelle Badehäuser und enge Gassen, die an das Japan der Samurai-Zeit erinnern. Die heißen Quellen der Region sind perfekt, um nach einem langen Reisetag zu entspannen.

Im Winter bietet die Westküste der Halbinsel ein besonderes Highlight: An klaren Tagen lässt sich von den Küstenradwegen oder dem Aussichtspunkt Koganezaki-Park aus der schneebedeckte Mount Fuji bewundern – ganz ohne Menschenmassen.
Nantan: Traditionelles Landleben in Japan erleben
Wer abseits der Städte in das ländliche Japan eintauchen möchte, sollte Nantan besuchen. Die Region liegt unweit von Kyoto und ist bekannt für ihre Gastfreundschaft. Viele Bauernfamilien öffnen ihre Höfe für Gäste und zeigen ihnen das traditionelle Leben auf dem Land. Besucher*innen können bei der Reisernte helfen oder lernen, wie japanische Handwerkskunst funktioniert.

Besonders spannend ist die Technik des Kintsugi, eine jahrhundertealte Kunst, bei der zerbrochene Keramik mit Gold repariert wird. Auch das Indigo-Färben, eine Technik zur Herstellung tiefblauer Stoffe, hat hier eine lange Tradition. Wer statt der überlaufenen Touristenattraktionen lieber ein ursprüngliches japanisches Dorf erleben will, kann Kayabuki no Sato besuchen – ein Ort mit traditionellen reetgedeckten Bauernhäusern, der noch weitgehend unentdeckt ist.
Uji: Die geheime Hauptstadt des Matcha-Tees
Viele Japan-Besucher*innen reisen nach Kyoto, um dort mehr über die Teezeremonie zu erfahren. Doch nur wenige Kilometer entfernt liegt Uji – eine Stadt, die als Heimat des hochwertigen Matcha-Tees gilt. Hier wird grüner Tee seit Jahrhunderten angebaut und verfeinert.

In Uji gibt es zahlreiche traditionelle Teehäuser, in denen Besucher*innen die Kunst der Teezeremonie erleben können. Viele Teefarmen bieten außerdem Verkostungen an, bei denen Interessierte lernen, wie der perfekte Matcha zubereitet wird. Das Besondere: Im Gegensatz zu Kyoto bleibt Uji weitgehend von Touristenmassen verschont – eine entspannte Alternative für alle, die Japans Teekultur in Ruhe entdecken wollen.
Das Original dieses Artikels „Japans Touristenrekord sorgt für Chaos – doch diese Geheimtipps bieten Erholung“ erschien zuerst bei unserem Partner Smart Up News.
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Bild: Pexels; CC0-Lizenz