KI-Song von Drake geht viral: Wie legal ist „Heart on My Sleeve“?

Darüber hinaus können KI-Generatoren bereits existierende Lieder analysieren und automatisch neue Versionen mit verschiedenen Stilen oder Tönen erzeugen, ohne den ursprünglichen Inhalt zu ändern. So kommt es dann dazu, dass Kanye West gefühlvoll Lana Del Rey’s Summertime Sadness singt und plötzlich auf deutsch Cro’s Easy rappen kann. Aber auch die Stimmen längst verstorbener Artist können mit Hilfe der KI wiederbelebt werden. Immer wieder stößt man auf TikToks, die beispielsweise Micheal Jackson’s oder XXXTentacion’s Gesangstimmen für Coversongs verwenden. 

@kanye_ai

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♬ original sound – Kanye AI

Aber ist das überhaupt legal?

Das Problem mit KI-Technologie ist, dass sie sich so schnell weiterentwickelt, dass unser Rechtssystem oft nicht hinterherkommt. 
Marc Ostrow, ein Unterhaltungs- und Urheberrechtsanwalt aus New York, berichtet auf der Nachrichtenseite Semafor, dass die Fragen um Legalität wahrscheinlich „durch eine Kombination aus Rechtsstreitigkeiten und/oder Gesetzgebung“ gelöst werden.

Die Musikindustrie versucht bereits gegen KI-Songs anzukämpfen. Die Begründung dafür ist, dass KI-Unternehmen massenhaft Urheberrechte verletzen, indem sie existierende Musik zum Trainieren ihrer Maschinen verwenden. Laut der Recording Industry Association of America (RIAA) ist diese Verwendung nicht autorisiert und verletzt die Rechte von Artists, indem unbefugte Kopien der Werke erstellt werden.

Die RIAA veröffentlichte in diesem Zusammenhang sieben Kernprinzipien, die die Beziehung zwischen KI-Musik und Artists klarer bestimmen sollen. Dabei wird betont, dass KI menschliche Expression fördern soll, während auch die Interessen der Künstler*innen gewahrt werden müssen.

Fazit

Die Frage, ob der virale KI-Song von Drake und KI-Musik generell nun legal ist, kann also nicht ganz einfach beantwortet werden. Obwohl die Reaktionen der jeweiligen Streamingplattformen für sich sprechen, gibt es bis jetzt keine klar festgelegten Gesetze, die den Gebrauch von KI im musikalischen Bereich einschränken. Das Schlusswort hat bei Fällen wie „Heart on My Sleeve“ aber immer der*die betroffene Artist.

Bildquelle: Tara Winstead via Pexels CCO-Lizenz